Bergstraße. Neuwahlen standen auf der Tagesordnung der Verbandsversammlung des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) gestern im Energiepark in Hüttenfeld. Die Versammlung hatte die neuen Vorsitzenden der Verbandsgremien zu wählen.
Neuer, einstimmig gewählter, Verbandsvorsitzender des ZAKB ist Kreisbeigeordneter Matthias Schimpf. Der Grünen-Politiker löst somit Landrat Christian Engelhardt im Vorstand des Zweckverbands ab. Mit ebenfalls einstimmigem Ergebnis ist außerdem Christian Schönung zum Vorsitzenden der Verbandsversammlung gewählt worden.
Zu den weiteren Tagesordnungspunkten der Zusammenkunft gehörten das Vermeiden von Rückwärtsfahrten bei der Abfalleinsammlung und eine Potenzialanalyse des ZAKB für den Klimaschutz.
Energiewende weiter vorantreiben
Durch die Nutzung von Sonnenenergie, Biogas und Biomasse gestaltet der ZAKB die Energiewende im Kreis Bergstraße bereits seit dem Jahr 2009 mit. Um weitere Chancen für den Klimaschutz zu erfassen, hat der Zweckverband eine Untersuchung durchgeführt. Sie dient als Basis, um in den nächsten Jahren Einzelmaßnahmen detailliert zu prüfen und je nach wirtschaftlichem Ergebnis umzusetzen. Dabei geht es um die energetische Optimierung der Standorte, den weiteren Ausbau der Elektromobilität, die Umstellung von Geräten und Fahrzeugen auf alternative Antriebstechnik sowie die Verwertung noch vorhandener Biomassepotenziale zu „Biokohle“ (Karbonisierung).
Die deutsche gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat eine Branchenregel erlassen, die den ZAKB unter anderem dazu verpflichtet, risikoreiche Rückwärtsfahrten von Sammelfahrzeugen zu vermeiden. In der Vergangenheit kam es bei solchen Rückwärtsfahrten bundesweit immer wieder zu schwersten, teilweise tödlichen Unfällen. Durch die bindenden Vorgaben sollen die Gefahren für Anwohner und Müllwerker bei der Abfallsammlung verringert und die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöht werden.
Damit der ZAKB seine Dienstleistungen auch angesichts der bestehenden Gesetze und der darüber hinaus geltenden Regelungen und Verordnungen rechtssicher erbringen kann, hat der Zweckverband mithilfe eines Beratungsinstituts Gefährdungsbeurteilungen für kritische Verkehrssituationen im Kreis Bergstraße erarbeitet, die in Zusammenarbeit mit den zuständigen Kommunen zukünftig durch geeignete Maßnahmen entschärft werden müssen. Dazu werden auch sogenannte „Engstellenfahrzeuge“ eingesetzt und ein von betroffenen Personen optional buchbarer kostenpflichtiger Behälterservice angeboten. Er beinhaltet den Hin- und Rücktransport der Abfallbehälter von und zu einem Sammelplatz.
Die Umsetzung der Maßnahmen in den von der Branchenregel betroffenen Straßen und Straßenabschnitten beginnt voraussichtlich Anfang nächsten Jahres schrittweise von Kommune zu Kommune. red
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