Behindertenhilfe Bergstraße

Schichtwechsel mit Lorscher Friseursalon und Polizeidirektion

Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen tauschten ihre Arbeitsplätze für einen Tag.

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Der Besuch bei der Polizeidirektion Bergstraße war ein voller Erfolg. V. l. bhb Geschäftsführer Christian Dreiss, Polizeioberkommissar Johannes Hofmann, Tatjana Stöffler (bhb Schlosserei Fürth) , Christian Andres (bhb Schlosserei Fürth), Vanessa Vogel (bhb Marketing und Öffentlichkeitsarbeit), Polizeioberkommissar Pascal Eisele, Gruppenleiter Schlosserei Fürth Matthias Klein. © bhb Bergstraße

Bergstraße. Der 25. September war ein besonderer Tag für die Mitarbeiter der Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Deutschland. Denn dann ist in Tausenden Einrichtungen der Eingliederungshilfe ein Schichtwechsel angesagt. Die BAG WfbM (Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen e.V.) hat auch in diesem Jahr dazu aufgerufen, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ihre Arbeitsplätze für einen Tag tauschen.

Ziel der Aktion ist ein Perspektivwechsel und eine Anerkennung der Arbeiten, die in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen geleistet werden. Gleichzeitig sollen Unternehmen aufmerksam werden, welche anspruchsvolle Arbeit Menschen mit Beeinträchtigungen leisten können, um diesen die Möglichkeit zu bieten, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Die Behindertenhilfe Bergstraße gGmbH beteiligt sich bereits zum dritten Mal an der bundesweiten Aktion. Wie schon im vergangenen Jahr ließen sich wieder drei Tauschpartner auf den Arbeitsplatzwechsel ein.

Die Lorscher Werkstatt der bhb tauschte mit dem Friseursalon Haarscharf die Schicht. Friseurin Jennifer Fischant schnupperte in die Aufgaben in der Wäscherei und der Elektromontage. Jennifer Fischant zeigte sich beeindruckt, welche kleinteiligen und anspruchsvollen Elektroarbeiten die Menschen mit Beeinträchtigungen hier ausführen. Im Gegenzug lernte sie daraufhin zwei Beschäftigte aus der Wäscherei der bhb im Friseursalon an. Jennifer Wolf und Fabian Schweizer durften zwar nicht zur Schere greifen, wohl aber zu Kamm und Besen – und auf diese Weise den Friseurberuf kennenlernen. Auch der Lorscher Bürgermeister Christian Schönung ließ sich im Salon blicken und vom Austauschpersonal frisieren.

Von der Schlosserei in die Arrestzelle

Die Fürther Werkstatt der bhb hat in diesem Jahr erneut zwei Tauschpartner begeistert. Zuerst wechselte zwei Polizisten der Polizeidirektion Bergstraße die Schicht mit zwei Menschen mit Behinderung, die in der Schlosserei beschäftigt sind. Tatjana Stöffler und Christian Andres führten erst die Polizeioberkommissare Pascal Eisele und Johannes Hofmann in ihre Tätigkeiten ein, bevor sie die Arbeitsplätze der Polizisten in Heppenheim besichtigten. Die Polizeidirektion inklusive der Arrestzellen von innen zu erleben, gefiel den beiden Tauschpartnern. Doch ebenso beeindruckt zeigten sich Eisele und Hofmann von der Arbeit der bhb im Metallbereich.

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Veröffentlicht
Von
Lea Fiehler
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Die bhb in Fürth konnte einen weiteren Tauschpartner gewinnen, nämlich Freudenberg aus Weinheim. Deren „Learning Expert“ Luca Panzarella arbeitete vormittags in der Küche, in der ihn Patricia Keil tatkräftig beim Belegen von Brötchen, dem dem Schälen von Gurken und dem anschließenden Verkauf anleitete. Nachmittags schnupperte er in die Schlosserei der bhb hinein. Maik Robertus und Marvin Liborius, die bereits seit einigen Jahren in dieser Abteilung tätig sind, unterwiesen ihn an der Revolverdrehmaschine, an der Luca Panzarella Halterungen für Markisen fertigen durfte. Am folgenden Tag besuchten Patricia Keil und Maik Robertus die Firma Freudenberg am Hauptstandort in Weinheim. red

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