Verkehr

Saukopftunnel blüht Langzeitsperrung

In der Gerüchteküche brodelt die Nachricht, dass die wichtigste Verkehrsachse zwischen Baden-Württemberg und dem Odenwald für mindestens ein Jahr voll gesperrt werden muss.

Von 
Gabriel Schwab
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Ab Ende Juli war der Saukopftunnel zwischen Weinheim und Birkenau für rund einen Monat gesperrt. © Ronald Wittek/dpa

Bergstraße. Die gute Nachricht: Mit der Groß-Sperrung ist erst Anfang der 2030er Jahren zu rechnen. Die weniger gute: Wenn es zur Sanierung kommt, soll der Saukopftunnel für einen geraumen Zeitraum dichtgemacht werden. Nach Informationen unserer Redaktion wäre für das, was in dem in die Jahre gekommenen Saukopftunnel alles gemacht werden müsste, mindestens ein Jahr Bauzeit nötig.

„Es steht in einigen Jahren eine umfangreiche Sanierung des Tunnels an“, bestätigt Anna-Lena Lumpp, Sprecherin von Hessen Mobil. Was die Dauer der Sperrung anbelangt, äußert sich die Behörde jedoch vorsichtiger. Auf die Frage, ob der Tunnel für ein Jahr gesperrt werden muss, schreibt Lumpp: „Konkrete Aussagen zu den Arbeiten und den Bauzeiten können zum heutigen Zeitpunkt nicht gemacht werden.“ Das hänge damit zusammen, dass der genaue Umfang der Schäden als Erstes durch entsprechende Untersuchungen festgestellt werden müsse. Erst dann könne dementsprechend das Ausmaß der Erneuerungs- und Sanierungsarbeiten zwischen den Ländern Baden-Württemberg und Hessen festgelegt und anschließend mit dem Bundesverkehrsministerium abgestimmt werden.

Aber wurde der Saukopftunnel nicht gerade erst aufwendig saniert? Ja, die Röhre war von Ende Juli bis Ende August gesperrt. In dieser Zeit fand eine umfassende Erneuerung der sicherheitstechnischen Anlagen statt. Video- und Brandmeldeanlagen, Verkehrszeichen und Lüftungsmessgeräte wurden ausgetauscht, ein Teil der Tunnelbeleuchtung modernisiert. Der andere Teil steht noch an. Außerdem, so Sprecherin Anna-Lena Lumpp, gibt es nach 25 Jahren Betrieb noch viele Baustellen, die Autofahrern verborgen bleiben. Ein großer Brocken stellen die Wasserleitungen dar, die ausgetauscht werden müssen. Die stellen jedoch nur einen Teil der Sanierung dar: „Im Rahmen dieser großen Sanierung müssen sowohl die Beseitigung verschiedener baulicher und technischer Mängel angegangen als auch der Großteil der betriebstechnischen Ausstattung erneuert werden“, so die Sprecherin. Dies betreffe vor allem etwa die Verkabelung, die Transformatoren, die Mittelspannungsanlage, die Niederspannungsschaltanlagen sowie die Leit- und Automatisierungstechnik.

Anna-Lena Lumpp betont, dass der Saukopftunnel in den 1990ern gebaut wurde. „Sowohl was die Baukonstruktion als auch die betriebstechnische Ausstattung des Tunnels betrifft, zeigen einige Bauteile mittlerweile Mängel beziehungsweise sind nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik“, unterstreicht sie. Dies sei nach etwa 30 Jahren Betriebszeit nicht ungewöhnlich.

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