Bergstraße/Odenwald. Der Fahrenbacher Flori Koch und sein Mitmusiker Marcus Greim aus Fränkisch-Crumbach können ihr Glück nicht fassen: Seit fünf Wochen liegen die beiden als „Die Rodensteiner“ mit ihrem Ohrwurm „Wind im Haar (Bella Italia)“ in der ARD-Schlagerhitparade auf Platz 1, wurden aktuell sogar mit über 30 Prozent wieder auf den Spitzenplatz gewählt. Und natürlich wurde der Song auch sofort in die Sommer-Spotify-Playlist des BA „Sommer an der Bergstraße“ gewählt.
Persönlich
Florian Koch aus Fahrenbach ist mit Trompete, Gitarre und steirischer Harmonika aktiv. Er teilt sich mit dem gleichaltrigen Marcus Greim aus Fränkisch-Crumbach den Gesang. Zusammen bilden sie das Duo „Die Rodensteiner“. Greim ist für Akkordeon und Keyboards zuständig. Diese musikalische Vielfalt, ergänzt durch zweistimmigen Gesang und das sympathische Auftreten der Musiker, sorgt für viel gute Laune.
Beide Musiker eint die Freude am alpenländischen Musik- und Lebensstil. Beide stehen aus Überzeugung auf der Bühne. Denn Musik wird nicht nur mit den Händen, „sondern vielmehr mit dem Herzen gemacht“, ist ihre Überzeugung. Musikalisch und menschlich passt es: „Wir haben uns noch nie gezofft und tragen Entscheidungen immer gemeinsam.“ tom
Der Erfolg krempelt ihr Leben gerade ziemlich um. Dass es das sympathische Odenwälder Volksmusik- und Schlager-Duo jetzt sogar noch unter die Top Ten der Airplay Charts „Deutschland Konservativ Pop“ geschafft hat, vergoldet den bisherigen Erfolg. Spätestens seit diesem Tag „spielen wir ganz oben mit im deutschen Schlager“, freut sich der 42-jährige Flori mit seinem gleichaltrigen Mitmusiker. Denn die Airplay Charts sind quasi das im Privatradio, was die Schlagerhitparade für die Öffentlich-Rechtlichen ist.
"Die Rodensteiner" bei der Schlagerhitparade
- Am Freitag, 1. August, sind „Die Rodensteiner“ um 20.15 Uhr mit ihrem Video zum Hit „Wind im Haar (Bella Italia)“ in der MDR-Schlagerhitparade zu sehen.
- Die Schlagerhitparade präsentiert die aktuellen und angesagten Schlager, die am häufigsten gespielten monatlichen Schlager-Hörfunkhits und das Beste aus der ARD-Schlagerhitparade.
- Gastgeberin und Moderatorin ist Christin Stark.
- Live spielt das Duo „Die Rodensteiner“ am Samstag, 9. August, in Siedelsbrunn auf der Kerwe – natürlich auch seinen größten Sommerhit.
Seit dem Tag der Veröffentlichung, 6. Juni, geht der Song „Wind im Haar (Bella Italia)“ viral auf den einschlägigen Portalen und Sendern. Geschrieben wurde der Text von Alexander Scholz, die Musik stammt von Bernhard Wittgruber. Produziert hat ihn ein Großer der Szene: Schlagerpilot Stefan Pössnicker, der auch für das aktuelle Album der Amigos zuständig ist.
Seit 18 Jahren ein gutes Team
Das Duo, das kürzlich auch bei der Schlagernacht in Weiß dabei war, setzt sich mit dem ersten Platz erneut gegen Top-Stars durch, dieses Mal Beatrice Egli, Michelle, Semino Rossi oder Vanessa Mai. Den beiden kommt zugute, dass sie bereits seit 18 Jahren zusammen Musik machen – und sich perfekt verstehen. „Die Rodensteiner“ gibt es sogar schon seit 1995, aber zuerst in anderer Besetzung.
„Sommer an der Bergstraße“
„Wind im Haar“ der Rodensteiner ist auch ein Song auf der BA-Spotify-Playlist „Sommer an der Bergstraße“.
Hier finden sich vor allem Titel, die von Mitgliedern der BA-Social-Media-Community vorgeschlagen wurden. Ergänzt wird die Playlist mit Lieblingsliedern der Redaktion.
Die Zusammenstellung ist musikalisch breit gefächert. Neben dem aktuellen Schlagerhit aus dem Odenwald erklingen auch Rock-Klassiker wie „Summer In The City“ von Joe Cocker, Ballermann-Hits wie „Wackelkontakt“ von Oimara und internationale Chartstürmer wie „Sapphire“ von Ed Sheran. Reinhören lohnt sich.
Wem in der Playlist noch ein Song fehlt, der kann der Redaktion unter ba-online@bergstraesser-anzeiger.de noch Titel vorschlagen. Nicht alle schaffen es aber auf die Playliste. Keine Chance auf eine Berücksichtigung haben KI-generierte Songs. kel
Flori und Marcus haben sich ganz Odenwald-typisch bei einer Kerb kennengelernt. Sie kamen miteinander ins Gespräch und „die Chemie hat sofort gestimmt“. Die Familienväter haben noch ihren „normalen“ Job, Marcus als Prokurist, Flori als Sparkassenangestellter. Doch das „Hobby“ verschlingt immer mehr Zeit. Jeden Tag ist aktuell was los.
Es gibt Anfragen von Radiostationen und von der Presse. Am Wochenende sind sie viel unterwegs, unter der Woche finden Proben statt. „Das ist genauso, wie wenn jemand regelmäßig Sport macht“, meint Marcus. Sie versuchen aber immer, sich ein Wochenende ohne Musik freizuschaufeln. Beide fahren gerne zu ihren Konzerten, kommen aber umso lieber zurück in den Odenwald. „Ich bin immer froh, wenn ich daheim bin“, gesteht der Fahrenbacher.
Erster Gedanke: „Das Ding ist cool“
Inzwischen reiten die Musiker auf der hohen Erfolgswelle. So hoch, dass der Gedanke naheliegt, ob nicht vielleicht die Musik der Hauptberuf sein könnte. Denn das Arbeitspensum wurde immer mehr, berichtet Flori. „Es kommt der Punkt, an dem man nachdenken muss“, erklärt Marcus. Der ist jetzt. Vielleicht gibt es einen Mittelweg, überlegt er.
Bevor es bei „Wind im Haar“ auf Anhieb Klick machte, hörten die Musiker eine lange Liste an Songwritern auf Spotify durch. Wichtig war, nicht an einen großen Verlag gebunden zu sein, erläutert Florian. Dann stießen sie auf ihren späteren Nummer-eins-Hit. Der war eingängig und mitreißend. „Das Ding ist cool“, dachte er, als er das Lied das erste Mal beim Autofahren hörte.
Das Duo merkte schnell, dass der Song ankommt. Es gibt zahlreiche positive Rückmeldungen aus ganz Deutschland. Das Stück lief schon im Hessischen, Bayerischen, Nord- und Mitteldeutschen Rundfunk. Das HR-Fernsehen brachte eine Reportage über die Odenwälder. „Inzwischen werden wir auch auf der Straße angesprochen“, erzählt Flori. Das Duo bekommt viele Videos zugeschickt mit Coverversionen. „Gerade Kindern gefällt das Lied offenbar sehr“, weiß Marcus.
Die Messlatte liegt hoch
Was kommt nach ihrem jetzigen Sommerhit? Die Messlatte liegt natürlich hoch, die Erwartungen sind groß. Und ein gewisser Erfolgsdruck ist nicht von der Hand zu weisen. Den beiden ist eine Sache wichtig: „Unsere Lieder müssen zu uns passen. Wir wollen dahinterstehen können.“
Die Planungen laufen, verraten wird natürlich noch nichts. Mit „Wind im Haar“ haben sie den Geschmack der Leute getroffen, der Song ist sehr einprägsam. Spätestens beim zweiten Refrain singen alle mit, weiß Flori. Aber der Trend kann sich ändern. In den Anfangsjahren machten die beiden vor allem Volksmusik. Heutzutage ist vom klassischen Schlager bis zu Stimmungshits alles dabei. Auch das Publikum hat sich gewandelt. Früher waren es eher Ältere, jetzt ist von 20 bis 90 Jahren jede Generation vertreten. Bei Auftritten machen sie ihre Songs von der Stimmung der Leute abhängig. tom
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