Hessen. Für Bäume, Amphibien und die Landwirtschaft ist der viele Regen der vergangenen Monate eine Wohltat gewesen. Fünf Jahre ist es zuvor in Deutschland viel zu trocken gewesen. Diese Phase der Dürre ist vergangene Woche von Klimaforschern für beendet erklärt worden. Der ausgebliebene Regen hat auch in Hessen seine Spuren hinterlassen, vor allem im Wald.
Dieses Jahr sehen die Startbedingungen deutlich besser aus, wie der Landesbetrieb Hessenforst schildert. Es stehe genügend Wasser für den Frühjahrsaustrieb und die Wachstumsphase der Bäume zur Verfügung, sagt Thomas Ullrich, bei Hessenforst für die Standortskunde zuständig. Auch Hessens Landwirte zeigen sich erleichtert. "Für die Stabilisierung des Wasserhaushalts der Böden war der viele Niederschlag notwendig", erklärte die Sprecherin des Hessischen Bauernverbands, Marie-Claire von Spee. So seien nun auch tiefere Bodenschichten wieder mit Wasser versorgt.
Der Nabu nennt Amphibien und Vögel in Feuchtgebieten als Beispiele für Tierarten, die dank des vielen Regens nun dringend benötigten Nachwuchs aufziehen könnten. Angesichts der Schäden, die die zu trockenen Jahre verursacht hätten, fordert der Umweltverband aber auch Konsequenzen für den Umwelt- und Naturschutz. So müssten Wälder wieder zu Wasserspeichern werden, sagt Berthold Langenhorst vom Nabu Hessen. Die nun zu Ende gegangene Dürre sei nur ein Vorbote dessen, was im Zuge der Klimakrise zu erwarten sei.
Seit 2018 hatten extrem trockene Böden bis in tiefere Schichten für gravierende Schäden vor allem im Wald gesorgt. Diese Phase sei beendet, erklärte vergangene Woche der Leiter des Dürremonitors beim Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Andreas Marx, in Leipzig: "Die Dürre hat sich aufgelöst." Eine Dürre sei ein Extremereignis und jedes Extremereignis gehe irgendwann vorbei, sagte Marx.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/region-bergstrasse_artikel,-bergstrasse-regen-beschert-natur-nach-duerre-bessere-startbedingungen-_arid,2182664.html