Bergstraße. Die Aufgabenbereiche im Gemeindepsychiatrischen Zentrum (GPZ) Bergstraße-Ried wurden zum 1. Januar dieses Jahres neu aufgeteilt. Seither steht ein neues Führungsteam an der Spitze des GPZ: Monika Horneff übernimmt die Bereiche Viernheim und Lampertheim, Karin Poßmann ist für Bensheim zuständig.
Die beiden Diplom-Sozialpädagoginnen sind Eigengewächse, waren zuvor stellvertretende Dienststellenleiterinnen. „Ich bin sehr froh über diese Nachfolgeregelung“, so Caritasdirektorin Stefanie Rhein über die Personalie. Sie erhofft von dieser Entwicklung positive Impulse für die Arbeit im Verband.
Gleichermaßen würdigte sie die Arbeit von Annette Wilke-Hanf, die im Dezember in den Ruhestand verabschiedet wurde. Sie habe die Gemeindepsychiatrie im Ried und an der Bergstraße über 23 Jahre lang geprägt und viele Ideen in die Tat umgesetzt. „Von ihrer Arbeit profitieren wir bis heute“, so Stefanie Rhein, die von einer Doppelspitze mit Bodenhaftung spricht: Beide Mitarbeiterinnen verfügten über einen langjährigen Erfahrungsschatz in der Beratung und Betreuung, wo sie neben ihrer neuen Leitungstätigkeit weiter aktiv sein werden.
Haus Kappesgärten mitgestaltet
Karin Poßmann kam bereits vor 30 Jahren in die Bensheimer Wohngruppe Ringelbandhaus – der ersten für Psychisch Kranke im gesamten Landkreis. Seither arbeitet die 58-Jährige ununterbrochen für den Caritasverband. Während dieser Zeit hat sie viele neue Entwicklungen miterlebt und vor Ort mitgestaltet. Darunter die Entstehung des Hauses Kappesgärten, das Beschäftigungsprojekt und die Eröffnung des Franziskushauses im Jahr 2006, wo jetzt auch das Pressegespräch stattfand. „Es hat sich eine Menge getan“, so Karin Poßmann, die auch bei der Entwicklung des Betreuten Einzelwohnens und im Qualitätsmanagement des Gesamtverbands maßgeblich beteiligt war. „Unser Ziel war und ist, den Menschen ein weitgehend selbstbestimmtes und selbstständiges Leben zu ermöglichen.“
„Es ist der Umgang mit den Klienten, der sie besonders auszeichnet“, so Stefanie Rhein. Sie agiere nah an den individuellen Belangen der Menschen. Dies wisse auch das 13-köpfige Team zu schätzen, das nun von ihr geleitet wird. Vor fünf Jahren übernahm die Sozialpädagogin dann die stellvertretende Dienststellenleitung des GPZ. Aktuell leitet sie das Intensiv-Betreute Wohnen im Franziskushaus, die Wohngruppe Ringelbandhaus (zwei Appartements und zwei Wohngruppen), das Beschäftigungsprojekt und das Betreute Einzelwohnen in Bensheim. „Wir haben uns immer am Bedarf des jeweiligen Menschen orientiert“, berichtet sie von ihrer Arbeit.
Der Einzelne im Mittelpunkt
„Der Einzelne steht im Mittelpunkt“, betont auch Monika Horneff. Sie ist ebenfalls tief in der psychosozialen Praxis verortet. Sie leitet die Dienststellen Lampertheim und Viernheim mit je einer Tagesstätte und einer Kontakt- und Beratungsstelle. Zu ihrem neuen Aufgabenbereich gehört auch das Betreute Einzelwohnen in Lampertheim, Biblis, Groß-Rohrheim, Bürstadt und Viernheim.
Monika Horneff (53) ist seit 1993 beim Caritasverband Darmstadt beschäftigt, bis vor zwei Jahren lag ihr beruflicher Schwerpunkt in der stationären und ambulanten Suchtkrankenhilfe. „Mich hat die Herausforderung gereizt“, begründet sie ihre Bewerbung auf die Leitungsposition im GPZ.
Der Caritasdirektorin liegt diese Stelle besonders am Herzen, da sie vor zwei Jahren selbst diese Dienststelle übernehmen wollte, die sie seit 2012 als Stellvertreterin begleitet hatte. „Der Bezug zum Team war sehr eng“, so Stefanie Rhein, die in Monika Horneff eine ideale Besetzung mit viel Praxiserfahrung und Führungsstärke sieht. Ihr Team im Ried umfasst 15 Mitarbeiter aus verschiedenen Fachbereichen. Darunter Krankenpfleger, Sozialpädagogen und Ergotherapeuten. Karin Poßmanns Abteilung ist ähnlich multiprofessionell besetzt.
Beide Mitarbeiter zeichne eine lebendige Netzwerkarbeit und intensive Kontaktpflege mit den Gemeinden aus. Wenngleich jede ihren eigenen Standort leite, verstünden sie sich als Team, das miteinander Bestehendes weiter entwickeln und neue regionale Angebote schaffen möchte. Auch aktuelle Herausforderungen wie das neue Teilhabegesetz würden gemeinsam angepackt, heißt es aus der Doppelspitze.
Auf ihre Vorgängerin brauchen die Nachfolger nicht ganz zu verzichten: Annette Wilke-Hanf wird sich als angehende Ex-In-Trainerin weiterhin mit ihrem Know-how einbringen. Ex-In bedeutet experienced involvement – Experte aus Erfahrung.
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