Landtagswahl

Per Briefwahl kann man schon die Stimme zur Landtagswahl abgeben

Im Wahlkreis Bergstraße I (West) treten acht Direktkandidaten an, im Wahlkreis Bergstraße II (Ost) sind es sieben.

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Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat seine Stimme zur Landtagswahl gleich am ersten Tag abgegeben, an dem Briefwahl möglich war. Dabei rief er alle auf, sich an der Wahl zu beteiligen, „denn Demokratie lebt von jeder einzelnen Stimme“. © Helmut Fricke/dpa

Wiesbaden/Bergstraße. Per Briefwahl kann man schon jetzt seine Stimme zur Landtagswahl in Hessen abgeben – natürlich auch an der Bergstraße. Seit Montag sind bei den kommunalen Wahlämtern die Unterlagen für die Briefwahl erhältlich. Wer sich ausweisen kann, darf direkt vor Ort in einer Wahlkabine sein Kreuzchen machen.

Die Anleitung beachten

Unter denjenigen, die gleich zu Beginn der Briefwahl ihr Kreuz auf den Wahlzettel setzten, war der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU). Die Briefwahl sei „eine ganz wichtige Möglichkeit, an der demokratischen Abstimmung teilzunehmen“, sagte er beim Verlassen des Frankfurter Wahlamts, in dem er seine Stimme abgegeben hatte. Er rufe die Wählerinnen und Wähler auf, entweder am 8. Oktober oder zuvor per Briefwahl ihr Votum abzugeben, „denn Demokratie lebt von jeder einzelnen Stimme.“

Ganz ohne Panne klappte die Briefwahl des Ministerpräsidenten allerdings nicht. „Es empfiehlt sich schon, die Anleitung genau durchzulesen“, gestand er, nachdem er den Umschlag zunächst falsch eingetütet hatte. Er habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass in solchen Fällen im Wahlamt geholfen werde, damit die Stimme doch noch korrekt abgegeben werden könne.

Antrag online stellen

Spätestens bis 17. September sollen auch die Wahlbenachrichtigungen an alle Haushalte verschickt werden, inklusive eines Antragsformulars für eine Briefwahl. „Anträge können aber auch ohne diesen Vordruck beispielsweise per E-Mail oder Brief gestellt werden“, erklärte der Landeswahlleiter. Zudem bieten viele Städte und Gemeinden auf ihren Internetseiten ein Antragsformular an.

Ab sofort können zudem Stimmzettelschablonen für Blinde und Sehbehinderte angefordert werden, teilt die Landeswahlleitung mit. Der Blinden- und Sehbehindertenbund in Hessen stelle diese Schablonen aus Karton her, hieß es. Entsprechend dem Aufbau des Stimmzettels sei die Schablone auf der linken und rechten Seite mit einer Lochreihe ausgestattet und mit tastbaren Ziffern versehen. Alle Stimmzettel haben den Angaben zufolge in der rechten oberen Ecke ein Loch, mit dessen Hilfe Blinde und Sehbehinderte den Zettel ohne fremde Hilfe richtig in die Schablone einlegen können.

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Am 8. Oktober sind schätzungsweise rund 4,3 Millionen Menschen aufgerufen, ein neues Parlament in Wiesbaden zu wählen. Der Anteil der Briefwähler bei der letzten hessischen Landtagswahl 2018 lag bei 24,4 Prozent. 21 Parteien oder Wählergruppen sind zur Abstimmung zugelassen.

Für den Wahlkreis I Bergstraße, zu dem Lorsch, Heppenheim, Biblis, Bürstadt, Lampertheim und Viernheim gehören, hat der Kreiswahlausschuss acht Direktkandidaten zugelassen: Alexander Bauer (CDU), Mirja Mietzker-Becker (Grüne), Simone Reiners (SPD), Karsten Bletzer (AfD), Ole Wilkening (FDP), Bruno Schwarz (Linke), Kerstin Fuhrmann (Freie Wähler) und Michael Wilkens (Tierschutzpartei).

Zum Wahlkreis II Bergstraße gehört erstmals auch Einhausen – und außerdem zählen dazu Bensheim, Zwingenberg, Lautertal, Lindenfels, Groß-Rohrheim, Abtsteinach, Birkenau, Fürth, Gorxheimertal, Grasellenbach, Mörlenbach und Rimbach. Für diesen Wahlkreis hat der Kreiswahlausschuss sieben Direktkandidaten zugelassen: Birgit Heitland (CDU), Eric Tjarks (Grüne), Josefine Koebe (SPD), Norbert Taufertshöfer (AfD), Maurice Zettl (FDP), Jochen Totzer (Linke) und Alfred Münch (Freie Wähler).

745 Namen auf den Landeslisten

Auf den Landeslisten kandidieren 745 Bewerberinnen und Bewerber, mehr als ein Drittel davon (261) sind Frauen. Wahlberechtigt sind deutsche Staatsbürger, die am Abstimmungstag mindestens 18 Jahre alt sind und seit mindestens sechs Wochen ihren Hauptwohnsitz in Hessen haben. Aber auch für Wohnsitzlose in Hessen gibt es Teilnahmemöglichkeiten.

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Im Jahr 2018 hatten es sechs Fraktionen in den Landtag geschafft: Die CDU erreichte 27,0 Prozent, SPD und Grüne kamen beide auf 19,8 Prozent. Die AfD lag bei 13,1, die FDP bei 7,5 und die Linken bei 6,3 Prozent. lhe

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