Soziales

Neujahrsempfang des DRK Bergstraße im Zeichen der Krisen

Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal und dem Überfall Russlands auf die Ukraine sei das Erdbeben das nächste Szenario, bei dem die Bedeutung einer international verzahnten humanitären Hilfe deutlich werde.

Von 
Thomas Tritsch
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Im Bensheimer Musiktheater Rex fand am Sonntag vor gut einhundert Gästen der Neujahrsempfang des DRK Bergstraße statt – die erste Veranstaltung dieser Art seit Beginn der Corona-Pandemie. © Thomas Neu

Bergstraße. Das Rote Kreuz müsse keine öffentliche Medien-Show inszenieren, betonte Norbert Södler in Bensheim. „Die Organisation war bereits vor Ort“, so der Präsident des Landesverbands Hessen über die Präsenz der Hilfsvereinigungen im Katastrophengebiet der Türkei kurz nach dem schweren Erdbeben am 6. Februar.

In der betroffenen Grenzregion zu Syrien laufe die Zusammenarbeit mit den Kollegen der türkischen Schwester-Organisation Roter Halbmond sowie mit dem Arabischen Roten Halbmond (Syrien) durch die vorhandenen Strukturen schnell und effizient. Man sei durch die internationale Kooperation zeitnah bei den Menschen gewesen, die Hilfe benötigen.

Vor kurzem wurden zusätzlich über einhundert Tonnen Hilfsgüter per Flugzeug und Lkw ins Land gebracht, so Södler am Sonntag beim Neujahrsempfang des DRK Bergstraße, der ganz im Zeichen der aktuellen Krisen stand.

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Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 und dem Überfall Russlands auf die Ukraine vor einem Jahre sei das Erdbeben das nächste Szenario, bei dem die Bedeutung einer international verzahnten humanitären Hilfe deutlich werde, so der stellvertretende Kreisvorsitzende Felix Kusicka im Musiktheater Rex. Anstelle des erkrankten Vorsitzenden Arno Gutsche begrüßte er am Sonntag gut einhundert Gäste zum ersten Neujahrsempfang seit Ausbruch der Pandemie.

Unter den Gästen waren neben zahlreichen Mitgliedern und Delegierten aus den regionalen Ortsvereinen auch weitere Hilfs- und Rettungsorganisationen, unter anderen von der Johanniter Unfall Hilfe Regionalverband Bergstraße Pfalz und vom Malteser Hilfsdienst Heppenheim. Unter den weiteren Gästen waren des Weiteren Norbert Södlers Vize Jürgen Christmann und der Vizepräsident des DRK Deutschland, Volkmar Schön, der an diesem Vormittag auch die Festrede hielt.

Darüber hinaus begrüßte Felix Kusicka, selbst Bürgermeister in Biblis, einige Amtskollegen aus dem Kreisgebiet, darunter Barbara Schader aus Bürstadt, die auch Vorsitzende des lokalen Ortsverband ist, sowie Christine Klein aus Bensheim und die Zwingenberger DRK-Vorsitzende Birgit Heitland.

Beim Neujahrsempfang des DRK Bergstraße: die stellvertretenden Kreisvorsitzenden Adelheid Schuldheid und Felix Kusicka sowie der Vizepräsident des DRK Deutschland, Volkmar Schön. © Thomas Neu

Im Namen der anwesenden Landes- und Bundespolitiker dankte Heitland auch als Landtagsabgeordnete dem Kreisverband und der gesamten Rotkreuz-Familie für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren. In einer Welt im Krisenmodus zeige sich der hohe Wert eines grenzenlosen und sehr vielfältigen Einsatzes für in Not geratene Menschen. Dafür gebühre allen DRK-Mitgliedern Respekt und Anerkennung, so Heitland.

Auch Kusicka betonte, dass die große Not ohne das Rote Kreuz und seine internationalen Partner kaum zu lindern wäre. Das DRK ist weltweit in rund 40 Ländern vertreten und vor Ort eng mit lokalen Organisationen vernetzt, um je nach Maß des Notfalls zielorientiert vorgehen zu können. Auf Kreisebene sind 25 Ortsvereine sowie 15 Jugendgruppen angeschlossen, denen Landrat Christian Engelhardt seinen Dank aussprach.

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Der humanitäre Gedanke sei gerade in globalen Dimensionen elementar, sagte Engelhardt. Die Pandemie und die Flüchtlingswelle nach Beginn des Ukraine-Kriegs hätten aber auch in regionalen Maßstäben deutlich gemacht, wie wichtig eine entsprechende Infrastruktur aus Hilfsorganisationen sei. Die Häufung an massiven Herausforderungen habe in den letzten zwei Jahren aber nicht nur die enorme Bedeutung dieser Hilfsorganisation deutlich gemacht, sondern auch deren Leistungsstärke offenbart.

Aktuell umfasst der Kreisverband rund 10 000 hauptamtliche und etwa 18 000 ehrenamtliche Einsatzkräfte. Norbert Södler bezeichnete in Bensheim das Ehrenamt als „Seele der Gesellschaft“.

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