Hessen. Mit der neuen hessischen Jagdverordnung dürfen manche Tiere mehr und manche weniger gejagt werden. Die Verordnung ist am Montag in Kraft getreten. "Die Jagdzeiten sind an die Wildbiologie der jeweiligen Arten angepasst worden. Arten, deren Vorkommen rückläufig ist, werden künftig besser geschützt", erklärte Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) am Montag in Wiesbaden.
Für die Türkentaube und fünf Möwenarten gilt nun eine ganzjährige Schonzeit. "Mit der ganzjährigen Schonzeit schützen wir diese bedrohten Vogelarten und damit die Artenvielfalt in Hessen", betonte die Ministerin. Feldhase und Stockenten dürfen nur so viel gejagt werden, wie es Zuwachs gibt. Rebhühner dürfen nicht geschossen werde, wenn weniger als drei Paare pro 100 Hektar leben und der Zuwachs nicht mindestens 250 Prozent beträgt. Die Entwicklung der Wildtiere soll mit Hilfe eines Monitorings intensiv beobachtet werden.
Während die Jagd einiger Tierarten beschränkt wurde, um sie zu schützen, sollen andere Arten stärker bejagt werden, um den Bestand zu dezimieren. Das betrifft besonder invasive Arten wie Nilgänse. Sie dürfen nun bereits einen Monat früher - ab August - bejagt werden. Die Schießprüfungen für Jäger sind laut Ministerium anspruchsvoller geworden, "um Tierleid bei der Jagd zu vermeiden und sicherzustellen, dass sowohl stehendes als auch flüchtiges Wild zielsicher getroffen wird", erklärte die Ministerin.
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