Bergstraße. Wenn sie am Nachthimmel gesichtet werden, steht dem Beobachter ein Wunsch frei – besonders in den Sommermonaten verglühen zahlreiche Sternschnuppen. Doch Meteor-Schauer sind nicht die einzigen Himmelsphänomene, für die es sich lohnt, zum Teleskop zu greifen. Im Gespräch mit der Redaktion erklärt Peter Geffert, Vorstandsmitglied der Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim, welche astronomischen Besonderheiten im Herbst den Himmel schmücken und warum sich ein Blick nach oben lohnt.
Fast alle Planeten sichtbar
Von den Planeten unseres Sonnensystems sind alle – außer Mars – von interessierten Beobachtern zu erkennen.
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Alle Sternschnuppen-Fans können sich freuen. Zwar wurde die jährliche Hochzeit dieser Himmelsphänomene bereits erreicht – und zwar am 12. August. Aber im Oktober verglühen die sogenannten Orioniden. Sie werden so bezeichnet, weil sie vor allem vom Sternbild „Orion“ am südöstlichen Himmel auszugehen scheinen.
Einen Monat später folgen die jährlich im November erscheinenden Leoniden. Der Sternschnuppenstrom ist ebenfalls nach einem Sternbild benannt. Bei ihm sieht es so aus, als sei der „Löwe“ der Ursprung.
Eine Frage von Sekunden
Dieses Schauspiel ist allerdings schon nach wenigen Sekunden vorbei – nicht so bei Kometen. Einen solchen Himmelskörper entdeckte der japanische Amateurastronom Hideo Nishimura erst im August – den grünen Kometen C/2023 P1 oder auch nach seinem Entdecker „Nishimura“ benannt. Seine grüne Farbe kommt vermutlich durch ein Gas zustande, das bei der Erwärmung des Kometen durch die Sonne entsteht. Bis zum 13. September war der grüne Komet in den frühen Morgenstunden zu erkennen. „Jetzt ist der Nishimura-Komet nur noch mit viel Glück zu sehen – und wenn, dann nur sehr schlecht“, erklärt Geffert.
Am 17. September hatte dieser Komet seinen geringsten Abstand zur Sonne erreicht – auch Perihel genannt. Zu diesem Zeitpunkt strahlte er am hellsten. Eigentlich ist er mit bloßem Auge zu sehen, allerdings erscheint er tagsüber in einem Zwölf-Grad-Winkel entfernt von der Sonne, was seine Erkennbarkeit erschwert. Es besteht zusätzlich die Gefahr, dass der Komet sich aufgrund der Hitze der Sonne auflöst. Erst in 400 Jahren ist er wieder von der Erde aus zu sehen.
Andromeda-Nebel gut zu erkennen
In klaren Nächten ist der Andromeda-Nebel im Herbst gut erkennbar. „Wenn es sehr dunkel ist, kann der Betrachter ihn auch mit bloßem Auge sehen“, sagt Peter Geffert. Generell sollten Sterngucker den Himmel an möglichst wenig lichtverschmutzten Orten beobachten, um möglichst viel zu sehen. „Im Odenwald oder auch auf dem Trommturm herschen gute Bedingungen“, erklärt er.
Ein besonderer Höhepunkt ist am Samstag, 28. Oktober, am Himmel zu sehen – von 20 Uhr bis Mitternacht wird es eine partielle Mondfinsternis geben. Dabei taucht ein kleiner Teil des Mondes in den Kernschatten der Erde und verdunkelt die helle Scheibe in einem Halbschatten.
Außerdem ist am selben Tag der jährliche Astronomietag, an dem Sternwarten und andere astronomische Institute besondere Aktionen in ganz Deutschland anbieten. Sternfreunde der Region können außerdem jeden Freitag in der Starkenburg-Sternwarte etwas über den Kosmos lernen. Bei wolkenlosem Wetter findet im Herbst, Winter und Frühling in der Heppenheimer Sternwarte ein Beobachtungsabend statt. Interessierte Besucher können dort ihre Fragen stellen und natürlich jede Menge Sterne sehen. /ü
Info: Mehr Informationen zur Starkenburg-Sternwarte und zum Programm gibt es unter www.starkenburg-sternwarte.de
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