Bergstraße. Saft, Trinkmilch, Pils: Die Lieblingsgetränke des 19-Jährigen stehen neben den Bildern, die ihn zu Lebzeiten zeigen. Dort, auf der Wiese an der K 4229, wo der junge Heppenheimer bei einem tragischen Autounfall im Juli sein Leben ließ. Kerzen und Blumen markieren die Stelle, an der der Unfallwagen von der Straße abkam und gegen die Betonwand einer Scheune raste. Bis heute kommen Menschen an diesen Ort, um Sonnenblumen und Chrysanthemen hinzustellen und Grablichter zu entzünden.
Der Fahrer, der bei dem Unglück hinter dem Steuer saß, ist ein 36-jähriger Rumäne, von dem die Polizei vermutet, dass er betrunken und viel zu schnell unterwegs war. Jetzt erklärt das Polizeipräsidium in Mannheim, dass gegen ihn wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird.
Der Sonntagmorgen, der für Familie und Angehörige zum Schicksalstag wurde, war der 20. Juli. Es war etwa 6.40 Uhr, als der Mazda 6 aus der Kurve am Ortsausgang in Richtung Heppenheim/B 3 flog. Eine Stelle, an der es immer wieder zu Unfällen kommt. Erst im Dezember 2023 ließ dort ein junger Mann sein Leben. Er kam ebenfalls von der Fahrbahn ab und prallte mit seinem BMW gegen die Betonwand der Scheune. Das Auto brannte aus, die Identität des 25-Jährigen konnte erst einige Zeit später geklärt werden.
Auch nach dem Unfall im Juli sind noch viele Fragen offen. Allen voran, woher sich der 19-jährige Heppenheimer und der 36-jährige Fahrer überhaupt kannten. Informationen unserer Redaktion legen nahe, dass es eine Zufallsbegegnung war. Doch offiziell bestätigen oder dementieren kann die Polizei diese Information auch nach drei Monaten noch nicht. Wie Sprecherin Celina-Marie Petersen auf Anfrage erläutert, gestalten sich die Ermittlungen schwierig. Das hänge vor allem mit dem Gesundheitszustand des 36-Jährigen zusammen. Er selbst schwebte mehrere Wochen in Lebensgefahr, musste mehrfach notoperiert werden. „Auch aktuell ist er noch nicht vernehmungsfähig“, so Petersen weiter.
Zwar hätten bereits Vernehmungen im Umfeld der Unfallbeteiligten stattgefunden. Auch ein Sachverständiger wurde durch die Staatsanwaltschaft Mannheim hinzugezogen sowie das Auto sichergestellt. Aber: „Wir brauchen alle Seiten“, sagt Petersen. Bis dahin blieben die genauen Hintergründe zu dem tödlichen Verkehrsunfall noch unklar und Teil der Ermittlungen. Auf die Frage, ob es zu einer Untersuchungshaft kommen wird, heißt es: „Eine Haftrichtervorführung ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorgesehen.“ gab
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