Hessen. In Hessen sind die Maikäfer los. "Zur Zeit kommt es jeden Abend in der Dämmerungsphase zum massenhaften Schwärmflug", erklärte der Leiter des Forstamtes Groß-Gerau, Klaus Velbecker, auf dpa-Anfrage. Obwohl der Fraß der Maikäfer erst begonnen habe, seien bereits viele Bäume kahlgefressen. "Mit dem weiterhin anhaltenden Reifungs- und sich anschließendem Regenerationsfraß, wird die Anzahl von kahlgefressenen Bäumen noch erheblich zunehmen", erläuterte der Förster.
Die Bäume könnten diesen einmaligen Kahlfraß durch die erneute Blattproduktion beim Johannistrieb in der Regel recht gut überstehen. Er gehe davon aus, "dass der Wald insgesamt vom Maikäferfraß keinen sichtbaren zusätzlichen Schaden nimmt", sagte Velbecker.
Auch Ralf Schepp, Forstamtsleiter im südhessischen Lampertheim, berichtet von einem "vermehrten Schwarmflug" in der Dämmerung. Dies würde voraussichtlich noch rund zehn Tage andauern. Nach seinen Worten setzen die Käfer und ihre Engerlinge dem ohnehin geschädigten und klimagestressten Wald zusätzlich zu.
Alle vier Jahre ist Hauptflugjahr des Waldmaikäfers im Hessischen Ried. In der Zwischenzeit durchlaufen die Engerlinge drei Larvenstadien. Dabei fressen sie an den Wurzeln der Bäume. Der Schlupf der Käfer aus dem Boden beginnt je nach Witterung Ende April bis Anfang Mai.