Natur und Umwelt

Luchs-Nachwuchs in Hessen: Mutterkatze mit drei Jungtieren

Ob die beiden Jungtiere in Hessen zur Welt gekommen sind oder ob die drei Luchse aus dem angrenzenden Niedersachsen eingewandert sind, lässt sich nach bisherigem Stand nicht feststellen.

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Auch durch Meldungen aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger, soll versucht werden, den Großkatzen auf die Spur zu kommen. © picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Hessen. Das letzte Mal, dass Luchse in Hessen Nachwuchs bekommen haben, liegt schon fast acht Jahre zurück – seither ist es hierzulande eher still geworden um die Großkatzen. Ein Zufallsvideo, das ein Autofahrer im Januar im Reinhardswald aufgenommen hat, lässt nun wieder hoffen: Es zeigt insgesamt drei Luchse.

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Da Luchse im Erwachsenenalter Einzelgänger sind und nur bis fast zum Ende des ersten Lebensjahres bei der Mutter bleiben, gehen die Expertinnen am Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) davon aus, dass es sich bei der Aufnahme um eine Mutterkatze mit zwei halberwachsenen Jungtieren handelt. Ob die beiden Jungtiere in Hessen zur Welt gekommen sind oder ob die drei Luchse aus dem angrenzenden Niedersachsen eingewandert sind, lässt sich nach bisherigem Stand nicht feststellen.

Ehemaliger „hessischer Luchs-Hotspot“

Ebenfalls im Januar war im selben Waldgebiet durch die Revierförsterin eine luchsverdächtige Kotprobe gesichert worden. Die genetische Analyse dieser Probe ergab ein bis dahin unbekanntes, männliches Tier. Nachweise einzelner Luchse gibt es in Hessen immer wieder, auch im Bereich des früheren „hessischen Luchs-Hotspots“, dem Werra-Meißner Kreis.

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Dort gelang es in diesem Winter einer Försterin an einem gerissenen Reh eine Speichelprobe zu nehmen, die den genetischen Nachweis eines weiblichen Luchses erbrachte. Die dadurch identifizierte Katze war genetisch bereits bekannt. Sie war schon im Rahmen des „Luchsprojektes Harz“ im April 2022 bei Hann. Münden genetisch nachgewiesen worden.

Aktives Fotofallen-Monitoring

Auch einzelne Fotos von Wildkameras aus dem Rheingau-Taunus-Kreis und dem hessischen Spessart lassen darauf schließen, dass Luchse wieder in hessische Wälder zurückkehren. Das Zentrum für Artenvielfalt am HLNUG betreibt nun auch im Reinhardswald wieder ein aktives Fotofallen-Monitoring.

Damit, und durch Meldungen aufmerksamer Bürgerinnen und Bürger, soll versucht werden, denn heimlichen Großkatzen auf die Spur zu kommen. Einen Luchs melden kann man auf der HLNUG-Homepage unter: hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/luchs#c