Lions-Club Bergstraße

Lions Club Bergstraße: Seit 60 Jahren Engagement für das Gemeinwohl

Von 
Gerlinde Scharf
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60 Jahre Lions-Club Bergstraße (von links): Christoph Bergner (30 Jahre Mitgliedschaft), Präsident Holger Frank, Distrikt Governor Sevilay Huesman-Koecke, Jörg Schmidt (15 Jahre Mitgliedschaft), Ralf Vesper (10 Jahre Mitgliedschaft und Schatzmeister) sowie Herbert Baunach (20 Jahre Mitgliedschaft). © Thomas Zelinger

Bergstraße. Zu einem „Abend unter Freunden“ hatte der Lions-Club Bergstraße anlässlich seines 60-jährigen Bestehens ins Schloss Heiligenberg in Jugenheim eingeladen. Man habe sich nach zwei Jahren Pandemie, in denen Corona den Club und seine zahlreichen Charity-Aktivitäten erheblich ausgebremst haben, dazu entschlossen, in kleinem Rahmen zu feiern, um sich auszutauschen, so Präsident Holger Frank in seinen Begrüßungsworten.

Willkommen hieß er zu dem familiären Treffen neben Mitgliedern und deren Ehefrauen auch Vertreter befreundeter Clubs sowie Distrikt Governor Sevilay Huesman-Koecke, die die Distrikte Saarland, Rheinland-Pfalz und Südhessen mit 116 Clubs betreut und im Anschluss ein Grußwort sprach. Als besondere nationale Herausforderung für Lions bezeichnete die Distriktvorsitzende die Unterstützung der Menschen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal und Hilfen für die ukrainischen Geflüchteten. „Menschen verbinden, Zukunft gestalten“, so Huesman-Koecke, sei Aufgabe und Verpflichtung von Lions.

„Stehen für gelebte Solidarität“

Mit einem bis heute gültigen Zitat von Wilhelm von Humboldt, „Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben“, machte Festredner Karl-Heinz Schlitt deutlich, welchen Weg die weltweit über 1,4 Millionen Lions-Club gewählt haben: „Wir machen kein Unterhaltungsprogramm, wir stehen für gelebte Solidarität rund um den Globus.“ Das gemeinsame Engagement für das Gemeinwohl, das Eingestehen für ethnische Werte, Chancengleichheit, Bildung und Fürsorge für die Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, sehe man als Verpflichtung und stehe dafür in der Verantwortung.

Dass auch dem Lions-Club ein wenig die Luft ausgehen kann, beziehungsweise die Beteiligung an den Clubabenden dann und wann zu wünschen übriglässt, machte Schlitt selbstkritisch an einem „denkwürdigen Clubabend vor etlichen Jahren“ deutlich, bei dem der frühere Schatzmeister Philipp Müller den Mitgliedern „die Leviten gelesen hat. Das hat mich nachhaltig beeindruckt und inspiriert“.

Rückblickend zählte Schlitt nur einige von zahlreichen Charity-Initiativen von Lions Bergstraße auf, beginnend mit dem Paketversand in die damalige DDR über die Unterstützung der Orbishöhe in Zwingenberg und die Litauen-Hilfe bis hin zu Baumpflanzaktionen, wegweisenden Projekten an Schulen, Schüler-Stipendien, Ausflüge mit Förderschülern und der Förderung herausragender Talente. Nicht fehlen in der Auflistung durften Hospizverein und Tafel.

Für die Zukunft erhofft sich Schlitt für den Lions-Club Bergstraße „ein offenes Klima für neue Ideen, in dem sich alte und junge Menschen wohlfühlen und sich den Herausforderungen stellen“. Dass der Club über 60 Jahre lebendig geblieben sei, habe er vor allem den neuen Mitgliedern und dem Dialog der Generationen zu verdanken. Dass man nicht gleich jedem Trend hinterhergelaufen sei, habe sich als richtig erwiesen. Dem frisch gebackenen Ü 60-Jubilar wünschte er Erfolg bei der Suche nach Antworten auf den gesellschaftlichen Wandel.

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Zum Abschluss des offiziellen Teils stand die Ehrung langjähriger Mitglieder durch Präsident Holger Frank auf dem Programm. Gründungsmitglied Walter Willmes hält dem Club seit 60 Jahren die Treue, Heinrich Hillenbrand und Christoph Bergner sind seit 30 Jahren, Heinz Edgar Hoffart ist seit 25 Jahren dabei. Weiter ausgezeichnet wurden Herbert Baunach (20 Jahre), Jörg Schmidt (15 Jahre), Ralf Vesper und Manfred Rettig (jeweils 10 Jahre). Die beiden Letztgenannten erhielten ihren Orden außerdem für besondere Leistungen. Nicht alle Geehrten konnten an der Feier teilnehmen.

Eine Geburtstagsfeier ohne Musik ist keine richtige Geburtstagsfeier. Mit dem Engagement des Duos Amabile hatten die Organisatoren um Christoph Bergner ein mehr als gutes Händchen bewiesen. Paula Breland (Klarinette) und Anna-Katharina Schau (Akkordeon) sind Preisträgerinnen des Deutschen Musikwettbewerbs, des Deutschen Akkordeonmusikpreises und des italienischen Concorso internatzionale di Musica Val Tidone. Die beiden Musikerinnen verzauberten die Festgesellschaft mit einer kleinen, aber sehr feinen Auswahl ihres breitgefächerten Repertoires musikalischer Preziosen. Dieter Kordes und Hubert Ensinger hatten die Gäste zuvor beim obligatorischen Sektempfang auf den Abend eingestimmt.

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red
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Freie Autorin Seit vielen Jahren "im Geschäft", zunächst als Redakteurin beim "Darmstädter Echo", dann als freie Mitarbeiterin beim Bergsträßer Anzeiger und Südhessen Morgen. Spezialgebiet: Gerichtsreportagen; ansonsten alles was in einer Lokalredaktion anfällt: Vereine, kulturelle Veranstaltungen, Porträts. Mich interessieren Menschen und wie sie "ticken", woher sie kommen, was sie erreiche haben - oder auch nicht-, wohin sie wollen, ihre Vorlieben, Erfolge, Misserfolge, Wünschte etc.

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