Lampertheim: Verfahren nach tödlichem Unfall eingestellt

Der tragische Tod eines ukrainischen Kindes hatte Ende Februar für große Betroffenheit in Lampertheim gesorgt. Nun hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt mitgeteilt, zu welchem Ergebnis die Unfallgutachter gekommen sind.

Von 
red
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Symbolbild © dpa/picture alliance

Lampertheim. Der tragische Unfalltod eines Mädchens hatte Anfang des Jahres in Lampertheim für Betroffenheit gesorgt. Das drei Jahre alte Kind war im Februar auf Höhe der Alten Forstschule auf die Landesstraße 3110 gelaufen, wo es von zwei Autos angefahren und tödlich verletzt wurde.
Nun hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt auf Anfrage mitgeteilt, dass ein Verfahren gegen eine der beteiligten Autofahrerinnen „mangels hinreichenden Tatverdachts“ eingestellt wurde. Ermittlungen und ein Gutachten hätten ergeben, dass die Verkehrsteilnehmerin den Unfall nicht hätte vermeiden können. „Aus bislang ungeklärten Gründen rannte das Kind wohl unvermittelt von links kommend auf die Fahrbahn vor das Fahrzeug, welches sofort mit einer Vollbremsung und einem Ausweichmanöver reagierte“, heißt es in der Mitteilung der Behörde.
Höchstgeschwindigkeit wurde nicht überschritten Der Fahrerin sei weder eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit noch ein Reaktionsverzug nachzuweisen gewesen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gehörte das Kind zu den ukrainischen Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft für Bleibeberechtigte zwischen den Stadtteilen Neuschloß und Hüttenfeld. Das Mädchen war dort nach Angaben der Stadt gemeinsam mit seiner Mutter und seinen beiden Geschwistern sowie mit anderen Menschen aus der Ukraine untergebracht. Mittlerweile leben die geflüchteten Ukrainer in der Lampertheimer Industriestraße, wo ein Containerdorf aufgebaut wurde. Beide Gemeinschaftsunterkünfte werden von der Stadt Lampertheim betrieben.
Nachdem das Kind am Abend des 28. Februar auf die Landesstraße gelaufen war, sei es zunächst von dem Auto einer 59 Jahre alten Frau angefahren worden. Durch den Aufprall wurde das Mädchen den Ermittlungen zufolge auf die Gegenfahrbahn geschleudert, wo es vom Wagen einer 27-jährigen Fahrerin noch einmal erfasst wurde. „Das Kind verstarb aufgrund der schweren Verletzungen trotz Reanimationsversuchen an der Unfallstelle“, hieß es damals von der Polizei.
Nach der tödlichen Kollision auf der Landesstraße war ein Kriseninterventionsteam im Einsatz. Die Notfallseelsorger kümmerten sich den Angaben zufolge um die Angehörigen des toten Mädchens. Auch hätten sie die beiden Autofahrerinnen noch an der Unfallstelle betreut, hieß es. Der Unfall hatte für große Betroffenheit in der Stadt gesorgt.

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