Pandemie

Kreis Bergstraße bekommt dezentrale Impfstellen

Von 
Konrad Bülow
Lesedauer: 

Bergstraße. Für Impfwillige im Kreis Bergstraße könnte es demnächst zusätzliche Möglichkeiten geben, Dosen gegen des Coronavirus zu erhalten. Der Bergsträßer Kreistag hat den Kreisausschuss als kollegiales Verwaltungsorgan einstimmig beauftragt, „bei Vorliegen aller rechtlichen Voraussetzungen Schritte zur Einrichtung von stationären, dezentralen Impfstellen vorzunehmen“, heißt es im Beschlussvorschlag. Die für Einrichtung und Betrieb erforderlichen Mittel seien bereitzustellen.

Auf einen Eilantrag des Bergsträßer Landrats Christian Engelhardt hin wurde der Punkt nachträglich auf die Tagesordnung der Sitzung genommen. Die derzeitige Situation sei nicht akzeptabel, sagte Engelhardt: Täglich wendeten sich Impfwillige an die Kreisverwaltung, die in absehbarer Zeit keinen Termin für eine Impfung bekommen. Derzeit finden Impfungen in Arztpraxen – oft außerhalb der eigentlichen Sprechzeiten – statt oder bei Aktionen des mobilen Impfteams. Bei letzteren Terminen – so auch gestern in Gadernheim – waren die vorrätigen Dosen aber schon sehr schnell verimpft und mancher ging nach Hause, ohne den Arm hochgekrempelt zu haben.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Land soll Kosten erstatten

Es sei damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach Auffrischungs-Impfungen noch steigt, heißt es im Beschlussvorschlag. Eine Liste des Landes Hessen führt dezentrale Impfstellen in mehreren Städten und Kreisen auf. An der Bergstraße gibt es solche Angebote aber bisher nicht.

Die dezentralen Impfstellen sollen in Betrieb sein, solange der aktuelle Bedarf besteht und die übrigen Impfkapazitäten nicht reichen. Eine Evaluierung werde kontinuierlich vorgenommen. Die Impfstellen seien nicht als Konkurrenz, sondern als Unterstützung gedacht, heißt es im Antrag.

Die Kreisverwaltung rechnet mit Kosten von „monatlich nicht mehr als 200 000 Euro“. Der Beschluss sieht indes aus vor, dass der Kreisausschuss auf das Land einwirken soll, die Kosten zu erstatten – was bereits in Aussicht gestellt worden sei.

SPD-Fraktionschef Josef Fiedler kritisierte das jetzige Vorgehen, nach dem der Impfstoff nur über Apotheken bezogen werden kann. Zumindest für die nächste Zeit kündigte Engelhardt Nachschub an. Für diese Woche bekomme der Kreis 1200 Impfdosen. In der Woche darauf werde es dann so viele geben, wie nötig.

Ehemalige Mitarbeit

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger