Bergstraße. "Was war das gerade für ein Knall?" - diese Frage beschäftigt derzeit viele Nutzer auf sozialen Netzwerken.
Auslöser für den lauten Knall war ein ziviles Flugzeug, das über Südhessen den Funkkontakt zur Flugaufsicht verloren hatte, wie die Bundeswehr erklärte.
Routinemäßig seien nach dem Kontaktverlust die Jäger der Alarmrotte für Süddeutschland, des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74, stationiert im oberbayerischen Neuburg an der Donau aufgestiegen, wie die Pressestelle der Luftwaffe erklärt.
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Eines der Flugzeuge habe über Südhessen die Schallgeschwindigkeit überschritten, was einen Überschallknall auslöst habe. Das Zivilflugzeug, das von Budapest nach Frankreich unterwegs war, habe den Funkkontakt wieder herstellen können und sei auf seinen vorgesehenen Kurs zurückgekehrt, so die Bundeswehr weiter. Zuvor hatte die Rheinpfalz berichtet.
Wie auf der Facebookseite Feuerwehren Metropolregion Rhein-Neckar zu lesen ist, gab es Meldungen unter anderem aus Mannheim, Birkenau, Viernheim, Gorxheimertal, Mörlenbach, Rimbach, Bensheim, Hemsbach, Lorsch, Schriesheim, Heidelberg, Eppelheim, Hirschberg, Plankstadt und Neckargemünd ein. Ebenfalls zu hören war der Knall beispielsweise auch in Worms oder Ludwighafen.
Wie ein Überschallknall entsteht
Ein Überschallknall ist ein physikalisches Phänomen in der Luftfahrt. Beim Fliegen wird der Schall als Druckwelle vor einem Flugzeug hergeschoben. Hierbei verdichten sich die Schallwellen zu einer kompakten sogenannten Schallmauer. Beschleunigt ein Flugzeug auf Überschallgeschwindigkeit, also je nach Umgebung auf etwa 1200 Stundenkilometer, wird diese Schallmauer durchbrochen.
Hinter dem Flugzeug breitet sich trichterförmig eine Druckwelle aus Schall aus, die am Boden als lauter Knall wahrgenommen wird. Der Pilot kann diesen Knall nicht hören, da er schneller fliegt als der Schall. In welchem Umkreis der Knall zu hören ist, hängt auch von den Witterungsbedingungen und Windverhältnissen ab.
Um Lärm zu vermeiden, darf die Bundeswehr im Regelflugbetrieb nur bei Test- und angemeldeten Übungsflügen mit Überschallgeschwindigkeit fliegen. Solche Flüge sind nur werktags zwischen 8 und 12.30 Uhr sowie zwischen 14 und 20 Uhr zulässig. Anders verhält es sich bei Abfangeinsätzen.
Der Schutz des Luftraums über Deutschland ist nämlich der wichtigste Auftrag der Luftwaffe. Wenn wie im vorliegenden Fall ein unbekanntes Fluggerät identifiziert wird, startet eine Alarmrotte. Um den Einsatzort möglichst schnell zu erreichen, fliegen die Eurofighter mit Überschallgeschwindigkeit. Hierzu müsse die Lärmvermeidung dem Schutz der allgemeinen Sicherheit untergeordnet werden, so die Bundeswehr.
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