Bergstraße. Wie lange dauert es eigentlich, bis eine Zeitung fertig ist? Spielt künstliche Intelligenz in der Redaktion eine Rolle? Und was war der bislang spannendste Termin?
Diese und viele weitere Fragen hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9GA an der Geschwister-Scholl-Schule in Bensheim beim Redakteursbesuch im Rahmen des medienpädagogischen Projekts Klasse Medien. Vom Schreiben einer Meldung bis hin zum Aufbau der gedruckten Zeitung – im Deutschunterricht mit ihren Lehrerinnen Katharina Storck und Kay Liebau lernen sie alles rund das Thema.
Augen auf vor Desinformation auf Social Media Kanälen
Beim Blick in die Zeitung zeigte sich: Besonders spannend ist das, was im eigenen Wohnort passiert, Neuigkeiten aus dem Sportverein, bei dem man Mitglied ist oder der Nachbericht zu dem Auftritt, bei dem man selbst mitgewirkt hat. Auch die Jugendseite BAnane kam bei den Jugendlichen gut an.
Weniger interessant finden sie die überregionalen Themen in der Zeitung, mit Infos, die sie auch aus dem Radio, aus Apps oder Social Media bekommen. „Allerdings muss man da auch auf Fake News aufpassen“, gibt ein Schüler zu bedenken. Oft sind Fake News leicht zu erkennen, erklärt er, aber es gibt auch Fälle, in denen das nicht so einfach ist. Auch wurde deutlich, dass positive Nachrichten besonders gut ankamen – im Gegensatz zu Artikeln über Kriege beispielsweise.
Unterschiedliche Aufgaben aber zwei feste Termine am Tag
Auch näheres zum Arbeitsalltag in der Redaktion haben die Schülerinnen und Schüler erfragt. Wobei das schwer zu verallgemeinern ist, da jeder andere Aufgaben und Termine zu erledigen hat. Zusammen kommen alle Redaktionsmitglieder allerdings zweimal am Tag: Bei der morgendlichen Themenkonferenz und der Blattabnahme um 17 Uhr, bei der alle noch einmal einen prüfenden Blick auf die Seiten werfen.
Andere Wege finden und immer wieder Neues ausprobieren
„Stirbt die Zeitung irgendwann aus?“, wollte ein anderer wissen. Aussterben wird die Zeitung vermutlich nicht, war die Antwort, aber sie wird in anderer Form existieren, muss sich anpassen und immer wieder neu erfinden. Der Bergsträßer Anzeiger ist mittendrin im Wandel, probiert Neues aus und die gedruckte Zeitung ist längst nicht mehr das einzige Produkt.
Über das Projekt
„Klasse Medien“, das medienpädagogische Projekt des Bergsträßer Anzeigers, wendet sich an die Jahrgangsstufen 6 bis 10 der weiterführenden Schulen; die Teilnahme ist durch die Unterstützung der Kooperationspartner Sparkasse Bensheim, GGEW und Landesmedienanstalt Hessen kostenlos.
Der Einstieg in das Projekt ist das gesamte (Schul-)Jahr über möglich; die Dauer der Zeitungslieferung ist von zwei bis fünf Wochen (und darüber hinaus) frei wählbar.
Die Zeitung wird im gewünschten Zeitraum im Klassensatz an die Schule geliefert, außerdem erfolgt für alle Teilnehmer einer Lerngruppe die Freischaltung der BA-App-Zeitung.
Begleitende, modular aufgebaute Unterrichtsmaterialien werden den Lehrkräften zum Download zur Verfügung gestellt.
Zum Angebot gehören – auf Wunsch – zum Beispiel auch Besuche von Redakteuren und Fotografen in den Klassen oder eine Druckereibesichtigung.
Anmeldung unter: www.bergstraesser-anzeiger.de/klasse_medien
Fragen zum Anmeldeprozedere und zum Konzept beantwortet Sina Roth (06251/1008-60, sroth@bergstrasser-anzeiger.de).
www.bergstraesser-anzeiger.de/klasse_medien ssr
Seit vielen Jahren schon gibt es den BA auch online, am nächsten dran an der gedruckten Zeitung ist das E-Paper. Auf der Website gibt es alle größeren Artikel digital und die wichtigsten Nachrichten des Tages schon vorab. Auch auf Social Media ist der BA präsent, auf Facebook, Instagram und Youtube. Und doch wird es immer wieder Neues geben, neue Formen, in denen man Nachrichten zielgruppengerecht verbreiten kann. Ähnlich sieht es aus beim Thema KI und der Nutzung im Redaktionsalltag. Denn sich der KI komplett zu verschließen ist schwierig, wenn nicht unmöglich, wenn man bedenkt, dass sie schon jetzt allgegenwärtig im Alltag ist. Daher gibt es auch in der Haas Mediengruppe, zu der der BA gehört, Überlegungen, ob und wenn ja wie man Künstliche Intelligenz nutzen könnte.
Zum Beispiel zum Kürzen von Texten oder zum Erstellen von Meldungen, vorausgesetzt ein Redakteur prüft das Erstellte danach noch einmal und korrigiert gegebenenfalls. Durch Bilder gab es auch einen kleinen Einblick in die Druckerei in Mannheim, dort wo am späten Abend der BA gedruckt wird.
Besuch der Druckerei in Mannheim geplant
„Da waren wir mal mit dem Kindergarten früher“, erinnert sich eine Schülerin mit Blick auf die Zeitungen, die an der Decke hängend durch den Raum befördert werden. Doch nicht alle waren schon einmal da – vielleicht schon der nächste Ausflug für die Klasse, überlegen die Lehrerinnen.
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