Bergstraße. Nachdem sich Katja Simon am vergangenen Samstag beim Vorentscheid zur Wahl der 77. Deutschen Weinmajestät für das Finale qualifiziert hatte, machte sie sich gleich am Montag auf die Suche nach einer passenden Finalgarderobe. Die Outfit-Mission wurde erfolgreich abgeschlossen. „Es ist ein petrolgrüner Jumpsuit geworden“, erzählt die 25-Jährige gut gelaunt. „Ich freue mich riesig auf das Finale.“ Am Freitag (26.) steht die Gebietsweinkönigin der Hessischen Bergstraße 2024/25 erneut auf der Bühne des Saalbaus in Neustadt an der Weinstraße. Neben Simon, die im Rahmen ihres Weinbau-, Önologie- und Weinwirtschaftsstudiums in Geisenheim auch zwei Semester in Wien studiert hat, bewerben sich drei Frauen und erstmals ein Mann um das Amt der Deutschen Weinmajestät 2025/26. Gewinnt eine Frau, ist sie Weinkönigin. Gewinnt der Mann, ist er Weinkönig. Zudem werden zwei Begleiter (Prinzessin, Prinz) für die Hoheit ausgewählt.
Bühne hat beruhigende Wirkung
Dass das Finale in derselben Location wie der Vorentscheid ausgetragen wird, betrachtet die Weinexpertin als Vorteil. „Es gibt einem Sicherheit, wenn man die Örtlichkeit kennt.“ Auch das Team rund um die Wahl der Weinmajestät ist ihr inzwischen vertraut. Die respekteinflößend wirkenden Ausmaße des Veranstaltungs- und Kongresszentrums und seiner Bühne haben sich für die Zwingenbergerin nach den Erfahrungen aus dem Vorentscheid inzwischen relativiert. „Wenn man im Zuschauerraum steht, sieht alles riesig aus. Von der Bühne aus wirkt dann alles gar nicht mehr so groß.“ Und die Bühne scheint eine beruhigende Wirkung auf Simon auszuüben. „Sobald ich auf der Bühne war, war die Aufregung weg“, berichtet sie vom Vorentscheid.
Finale live im TV
- Katja Simons Konkurrenten im Finale sind: Emma Meinhardt (Saale-Unstrut), Anna Zenz (Mosel), Lucia Winterhalter (Baden) und Levin McKenzie (Rheinhessen).
- Das Finale wird ab 20.15 Uhr live im SWR-Fernsehen übertragen.
- Die Abstimmung über das Weinmajestäten-Trio erfolgt durch eine Jury, das Saalpublikum und die TV-Zuschauer, die sich online beteiligen können.
- Für Live-Musik in der Finalshow sorgen Leslie Clio, Chris de Sarandy und Annett Louisan.
„Irgendwas auf Englisch“
Drei Fragen musste die zehn Kandidatinnen und zwei Kandidaten aus den deutschen Anbaugebieten – Sachsen entsandte keinen Bewerber – bei der „Auslese“ in der Vorwoche beantworten. Für jede Antwort hatten die Teilnehmenden 45 Sekunden Zeit. „Ich war einfach nur erleichtert, als es vorbei war. Als ich von der Bühne kam, wusste ich nicht mehr, was ich gefragt worden bin.“ Mit etwas Abstand bekommt sie die drei Fragen fast wieder zusammen. Sie sollte eine Social-Media-Kampagne zur Weinvermarktung skizzieren, den Unterschied zwischen Kabinett, Spätlese und Auslese erläutern und „irgendwas auf Englisch“ erklären. Mit ihren Einlassungen beeindruckte sie die 70-köpfige Jury und wurde ins Finale gewählt.
Generalprobe und weitere Vorbereitungen
Die Gelassenheit, mit der Simon den Vorentscheid absolvierte, ist auch für die heutige Veranstaltung die Maßgabe. „Ich versuche, entspannt zu bleiben.“ Seit Donnerstag sind die fünf Finalisten wieder in Neustadt, um sich auf die Wahl vorzubereiten, die live im SWR-Fernsehen übertragen wird. Auf dem Programm steht unter anderem die Generalprobe. Katja Simon kennt das Prozedere aus dem Vorentscheid. „Wir müssen wissen, wo wir auf Bühne laufen und wie wir stehen müssen.“ Während das Event in der Vorwoche einen sachlich-fachlichen Charakter hatte, ist diesmal mehr Unterhaltung angesagt. „Inhaltlich wissen wir wenig, es wird eher eine Show mit Spielen werden.“ Eine Beschreibung, die der Riesling-Liebhaberin, die aus dem renommierten Zwingenberger Weingut Simon-Bürkle kommt, liegt. „Ich mag spielerische Showelemente.“
Großer Fanclub aus der Heimat
Neben Spontanität und Bühnenpräsenz muss das Quintett im Finale seine Weinexpertise und sensorischen Eigenschaften unter Beweis stellen. Bei einer Blindverkostung werden den Weinhoheiten Weine aus den acht Anbaugebieten serviert, deren Vertreter nicht den Sprung ins „Endspiel“ geschafft haben. Dabei muss die Rebsorte und das Anbaugebiet bestimmt werden. „Eine echte Herausforderung“, so die Bergsträßer Kandidatin.
Zu Simons Final-Gelassenheit gehört, dass sie sich über ihr Abschneiden keine großen Gedanken macht. „Klar, strebt man eines der drei Ämter an, verdient hätten wir es alle fünf. Aber damit beschäftige ich mich nicht. Ich will Spaß und eine gute Zeit mit den anderen haben.“
Wie bereits beim Vorentscheid wird Katja Simon wieder von ihrem Fanclub nach Neustadt begleitet. In der Vorwoche reichte ein Reisebus für die Bergsträßer Gruppe aus. „Diesmal sind es ein paar Fans mehr, wir brauchen zusätzlich einige Pkw“, freut sich Katja Simon über die Unterstützung aus der Heimat.
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