Gastgeber - Bensheimer Ehepaar Wessner öffnete die Gartenpforte

Kaffee, Kuchen und ganz viel Kunst

Von 
Monika Hälker
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An der landesweiten Kunst-Initiative "Offene Gartenpforte" nahmen auch Bensheimer teil.

© Funck

Bensheim. Nicht nur die Architektur des Gartens mit kuscheligen Sitzecken am rauschenden Wasser und einer Pflanzenvielfalt mit Rosenstöcken, Apfelbaum und Himbeerstrauch setzten Christa und Bernd Wessner zum "Tag der offenen Gartenpforte Hessen" in Szene. Mitten im blühenden Grün gaben Gemälde in Öl, Acryl und Aquarell weitere Farbtupfer ab. Das Anwesen an der Joseph-Treffert-Straße in Bensheim wurde dieser Tage zum Zielpunkt etlicher Besucher. Trotz des bescheidenen Gewitterwetters, düsterer Wolken und kühlen Temperaturen genossen viele das Idyll und die ruhige Beschaulichkeit zwischen Natur und Kultur.

Christa und Bernd Wessner hatten mit den Dienstagsmalern der Gruppe "50 plus aktiv" einen zusätzlichen Rückhalt. Rund 100 Exponate schufen ein buntes, vielfältiges Bild zwischen dem plätschernden Wasserfall, den Sträuchern, im Wintergarten, auf der Terrasse, unter dem aufgebauten Pavillon oder in der Garage.

Gastgeberin Christa Wessner zeigte Sujets ganz unterschiedlicher Herkunft. Auf der einen Seite nimmt sie Blumenblüten unters Mikroskop. Den detailliert gemalten Knospen von farbigen Lippenblütlern folgt der mit Palmen gesäumte Strand. Den Reiher in wartender Geduldshaltung postierte sie vor den blühenden Hortensien, setzte den in Acryl gemalten Papagei mit seinem bunten Gefieder unter einen schützenden Regenschirmen und postierte das abstrakte Gemälde in rot-gelber Farbpalette unter dem "Insektenhotel".

In die Ferne entführt Christa Kohl. Nach Marokko in die Dorfgemeinschaft der Frauen, die sich - in bunte Tücher gehüllt - im großen Kreis um die Gebärende formieren. Auf der anderen Seite malte sie das fliehende Afrika. Dem Betrachter kehren die durch den hellen Wüstensand Marschierenden den Rücken zu.

Feine Pinselstriche

Am Eingang zum Pavillon sticht der in Acryl gefasste, männliche Löwenkopf ins Auge, dem Hans-Joachim Neumann einen tiefen und aufmerksamen Blick zukommen lässt. Das Gemälde zeigt den König der afrikanischen Savanne in fast fotografischer Schärfe.

Renate Habermaier stellte zu den einsamen und abgeschiedenen Orten zwischen Wasser und Bergen, denen sie in feinen Pinselstrichen eine ruhige Atmosphäre verleiht, auch ihre Aquarelle mit hiesigen Motiven wie dem Freundschaftstempel im Auerbacher Fürstenlager.

Mit festem Pinselstrich setzte Elisabeth Müller die grünen Wiesen zu den sonnengelben Rapsfeldern. In ebensolcher expressiver Malweise gestaltet sie ein Nebeneinander von bunten Häuserfronten, aus denen sich ein türkisfarbener Kirchturm hervortut. Daneben experimentiert sie mit der Form einer Spirale, in dem der Kontrast zwischen den winzigen Tannen und dem ansonsten temperamentvollen Farbauftrag Spannung erzeugt.

Susanne Isten zeigte eine bunte Palette mit Pflanzen und Blüten in expressionistischer Malweise. Selbst vor einer historischen Eingangstür setzt sie die grüne Pracht und schafft damit ein uriges Idyll in Acryl.

Gerti Neubauers Bilderwelt bewegt sich einerseits im Tierreich. Sie pointiert die typischen Charakteristika, wie etwa beim balzenden Pfau, der stolz sein buntes Federkleid entfächert. Daneben stehen Experimente in abstrakter Malweise, wenn sie gezielt die Farbenpalette in der Horizontalen arrangiert.

Gefälliger Ausdruck

Kleinere Exponate fügte Edda Gerster ein. Sie zeigte auf der einen Seite das in Öl gemalte unsymmetrische Fachwerkgebäude, dessen Original in Weinheim steht. Auf der anderen Seite gibt sie der Natur einen gefälligen Ausdruck, wie etwa im detailliert ausgemalten Löwenzahn oder den wirkungsvoll arrangierten Rosensträußen.

Viele Interessierte Besucher kamen Christa Wessner zufolge auch von auswärts. Sie machten den Tag der offenen Gartenpforte zur Exkursion. Dabei hatten sie allerdings viele Kilometer zurückzulegen. In Bensheim beteiligte sich lediglich das Ehepaar Wessner. Stockstadt, Reinheim-Überau und Seeheim-Jugenheim waren nach einem Rundgang durch Darmstädter Gärten die einzigen Stationen in der Region.

Die Gäste genossen zudem Kaffee und Kuchen. Den Erlös wollen die Organisatoren dem Hospiz-Verein zukommen lassen.

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