Bensheim. Von 2003 bis 2009 war der Heppenheimer Norbert Schmitt Generalsekretär des SPD-Landesverbands Hessen. Beim Landesparteitag am kommenden Samstag in Frankfurt soll das Amt mit einer Frau besetzt werden: Die Bezirksverbände Nord und Süd haben sich für die neue Landtagsabgeordnete Josefine Koebe ausgesprochen (der BA hat berichtet). Sie stehe für neue Wege und Innovationen in der Parteiarbeit, heißt es von dort. Auch der Unterbezirk Bergstraße hat die Bensheimerin einstimmig für dieses Amt nominiert, wie Vorsitzender Marius Schmidt bei der Eröffnung von Koebes Wahlkreisbüro in Bensheim am Samstag mitteilte.
Auch Schmidt glaubt an frischen Wind in der künftigen SPD-Landesspitze. Josefine Koebe sei eine kompetente und nahbare Politikerin, die mit ihrer aufsuchenden und kommunikativen Art nah dem Menschen sei, so der Erste Stadtrat in Lampertheim. Er sieht es als große Chance, dass der Kreis Bergstraße nach Norbert Schmitt nun wieder in der Wiesbadener Parteispitze vertreten sein wird. Der Unterbezirk und die Kreistagsfraktion nutzten den gut besuchten Termin als lockeren Rahmen für seinen Frühlingsempfang. Auch der Bezirksvorsitzende der SPD Hessen-Süd, Kaweh Mansoori, schaute in der Bensheimer Fußgängerzone vorbei. Der Jurist aus Gießen ist Vize-Regierungschef und Wirtschaftsminister. Das neue Büro befindet sich in sehr zentraler Lage am Rinnentor 8.
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Josefine Koebe freute sich über die hohe Resonanz und schnitt gern die Willkommenstorte an. Nach dem Motto „Willkommen in der Runde“, das auch am Fenster geschrieben steht, möchte sie dort mit ihrem Team einen engen Kontakt mit der Bevölkerung pflegen. Ein großer runder Tisch – ein handgefertigtes Unikat – stehe symbolisch für offene Kommunikation in alle Richtungen und einen barrierefreien Austausch auf Augenhöhe, so Koebe: „Es war mir von Anfang an eine Herzensangelegenheit, mit einem eigenen Wahlkreisbüro vor Ort präsent zu sein und einen ansprechenden Begegnungsort zu schaffen.“ Gespräche und Kontakte mit den Menschen gehören für sie zu den wichtigsten Aufgaben einer Abgeordneten.
Das Wahlkreisbüro soll feste Öffnungszeiten haben, individuelle Termine sind über ein online-Buchungssystem vereinbar. Büroleiterin ist Eva Middleton aus Bensheim. Als persönlicher Referent der Landespolitikerin wurde Heiko Moritz aus Wilmshausen vorgestellt. Kristina Höly (Lindenfels) ergänzt das Team als Wissenschaftliche Mitarbeiterin.
Eine stabile Demokratie lebe von Vertrauen, und Vertrauen werde durch eine direkte und authentische Politik erst ermöglicht, so Josefine Koebe in einer kurzen Ansprache. Zu große Distanzen seien denkbar schlecht, um die Menschen für wichtige Themen auf kommunaler sowie auf Kreis- und Landesebene zu interessieren. Daher setze sie auf größtmögliche Präsenz und Ansprechbarkeit vor Ort. Auch durch die räumliche Nähe zu ihrer Wohnung sei der Standort in der Bensheimer City ideal.
„Demokratie braucht Dialog“
„Demokratie braucht Dialog, und Dialog benötigt Räume“, sagte auch Marius Schmidt. Das Wahlkreisbüro seiner Genossin sei auch ein Symbol für die Offenheit und interaktive Note sozialdemokratischer Politik. Der Unterbezirk sei zuversichtlich, dass sich Koebes frische und junge Art von Politik auf die neue Hessen-SPD übertragen werde. Seit 2019 heißt der Generalsekretär Christoph Degen. Im neuen Kabinett ist er Staatssekretär im Wissenschaftsministerium. Als neuer Landesvorsitzender ist der bisherige Bundestagsabgeordnete Sören Bartol (49) aus dem Kreis Marburg-Biedenkopf nominiert. Kaweh Mansoori und Josefine Koebe sind beide Jahrgang 1988.
Fraktionschef Josef Fiedler nutzte den Rahmen, um nochmals zu erläutern, warum die Fraktion den Haushalt 2024 bei der jüngsten Kreistagssitzung abgelehnt hatte. Ein Antrag der SPD, für den Bereich Wohlfahrtspflege 217 000 Euro zusätzlich einzustellen und die Aufwendungen künftig dynamisch anzupassen, scheiterte am Votum von CDU, Grünen und FDP. Deren Begründung, dass der Haushalt für diesen Posten keinen Spielraum biete, wollte Fiedler nicht gelten lassen.
Ansonsten blieben konkrete politische Tagesthemen am Samstag außen vor. Viele der Gäste beteiligten sich an der gleichzeitigen Kundgebung für Demokratie und Menschenrechte auf dem Beauner Platz. Unter den Gästen waren neben Ex-General Norbert Schmitt, der bisherigen Landtagsabgeordneten Karin Hartmann und Bürgermeisterin Christine Klein zahlreiche SPD-Mitglieder und Kommunalpolitiker aus dem gesamten Kreisgebiet. Musikalisch umrahmt wurde das kleine Fest von Simon Konrad.
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