Bergstraße. Die Deutsche Bahn (DB) ist auch in diesem Jahr in der Region unterwegs, um über ihre Planungen für die neue Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim zu informieren. Nachdem das Infomobil im vergangenen Jahr im nördlichen Abschnitt der Neubaustrecke zwischen Zeppelinheim und Darmstadt-Nord Halt gemacht hat, setzt die DB bis Ende Juni die Tour in Richtung Süden fort.
Nach Lorsch kommt das Infomobil heute (Mittwoch, 22.), nach Einhausen am 29. Juni. In Lampertheim macht das Infomobil am Montag, 27. Juni, von 12 bis 19 Uhr auf dem Europaplatz Station. Mitarbeiter des Projekts sind vor Ort und laden alle Interessierten ein, sich aus erster Hand über den aktuellen Planungsstand zu informieren und Fragen zu stellen.
Die Neubaustrecke soll ab Zeppelinheim südlich von Frankfurt parallel zur Autobahn A 5 und ab Darmstadt entlang der A 67 nach Lorsch verlaufen. Ab Lorsch soll die Strecke dann weitgehend im Tunnel über Lampertheim bis nach Mannheim-Waldhof führen. Die Planfeststellungsunterlagen für diesen Abschnitt werden in den kommenden Jahren erarbeitet und eingereicht.
Planung sieht Tunnel vor
Die bisherige Planung sieht einen Tunnel vor, der in offener Bauweise errichtet werden soll. Um den Lampertheimer Wald erhalten zu können, kämpft die Stadt Lampertheim gemeinsam mit der Bürgerinitiative BILA aber weiter für einen bergmännischen Tunnel, der unter dem Wald gebohrt würde. Bei der kostengünstigeren offenen Bauweise wird für die Strecke eine Schneise im Wald freigeräumt, dann die Gleise verlegt und anschließend die Trasse wieder überbaut. Dieser Überbau kann dann zwar wieder begrünt werden, doch der Wald ist dort erst einmal weg.
Über diese von Lampertheim präferierte Variante will die Stadtverwaltung gemeinsam mit der BILA parallel zu dem DB-Infomobil informieren. „Zusätzlich zu den Informationen, die die Bahn bietet, wollen wir ergänzen, dass die Forderung nach einem Tunnel in bergmännischer Bauweise nach wie vor besteht“, erläuterte Bürgermeister Gottfried Störmer das Vorhaben. „Wir hoffen sehr, dass die bergmännische Bauweise auch hinsichtlich der Kosten-Nutzen-Rechnung doch noch überzeugt“, so der Bürgermeister. Die Bodenuntersuchungen, von deren Ergebnissen die Entscheidung auch abhängen wird, werden noch in diesem Jahr starten.
Um eine Konsenslösung wolle sich die Stadt auch bei der Anbindung der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim an die Weiterführung in Richtung Karlsruhe bemühen. Und auch die Frage, wie die bestehende Riedbahnstrecke an die Neubaustrecken angebunden werden soll, behalte die Stadt Lampertheim im Blick – hier vor allem auch hinsichtlich des zu erwartenden Flächenverbrauchs auf Lampertheimer Gemarkung. swa/sm
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