Gemeinderat Weinheim

Hildebrand’sche Mühle soll 2026 fertiggestellt werden

„Investition im mittleren zweistelligen Millionenbereich“ / Bebauungsplanverfahren gestartet

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pro/ü
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Der Turm der denkmalgeschützten Hildebrand’schen Mühle in Weinheim soll im Zuge der Bauarbeiten gesichert werden, kann aber nicht genutzt werden. © Stadt Weinheim

Weinheim. Wenn alles glatt läuft, dann könnten die Bauarbeiten auf dem Gelände der Hildebrand’schen Mühle im nächsten Jahr beginnen und zwei Jahre später, also 2026, abgeschlossen werden. Das ist jedenfalls die Zeitschiene, die der Projektentwickler, die Firma Athos Real Estate GmbH aus Hamburg, anpeilt. Konkret geplant sind circa 60 betreute Wohnungen, Pflegewohngemeinschaften für 24 Personen und eine Tagespflegeeinrichtung mit 16 Plätzen. „Möglichst zeitnah“ soll dafür eine „feste vertragliche Bindung“ mit einem Betreiber eingegangen werden. Dieser Vertrag ist für den Projektentwickler mindestens ebenso wichtig wie das Bebauungsplanverfahren, das der Gemeinderat jetzt mit dem Aufstellungsbeschluss offiziell gestartet hat.

Die Firma Athos wurde 2021 gegründet und hat nach eigenen Angaben 15 Mitarbeiter, die sich um Investment, Vermögensverwaltung und Projektentwicklung kümmern. Das Architekturbüro „pbp“ (Prasch Buken Partner), das 2015 gegründet wurde und 44 Mitarbeiter hat, habe man vor allem wegen deren Kompetenz im Bereich des Denkmalschutzes ausgewählt. Dazu gehören historische Gebäude in Weimar, Berlin, Hamburg, Dresden und Halle sowie Seniorenwohnungen in Frankfurt, Oberursel und Wiesbaden.

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„Ortsbildprägendes Wahrzeichen“

Nachdem Athos-Geschäftsführer Udo Stocker und Architekt Alf Prasch das Projekt vor einer Woche im Weinheimer Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung bereits persönlich vorgestellt und Fragen der Ausschussmitglieder beantwortet hatten, bekräftigten die Fraktionen im Gemeinderat ihre Hoffnung, dass die Planung diesmal auch Wirklichkeit wird.

„Zu früh für Sektkorken“ – diese Überschrift aus dem Jahr 2010, als die Deutsche Denkmal AG das Areal kaufte (und letztlich scheiterte), trifft das Stimmungsbild auch zwölf Jahre später ziemlich gut. Denn das „ortsbildprägende Wahrzeichen Weinheims“, wie Oberbürgermeister Manuel Just die Hildebrand’sche Mühle nannte, ist alles andere als ein Selbstläufer. Stocker erwartet jedenfalls, dass „eine Investition in einem mittleren zweistelligen Millionenbereich erforderlich ist“, um das Projekt in die Tat umzusetzen.

Der markante Turm der Hildebrand’schen Mühle soll gesichert, kann aber nicht genutzt werden. Bei der alten Villa will man die Fassaden im Norden und Westen erhalten, ebenso das Treppenhaus und die ursprüngliche Tordurchfahrt. Im Süden soll die Villa „baulich ergänzt“ werden. Insgesamt drei Neubauten mit sechs bis sieben Geschossen sind geplant. pro/ü

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