Hessen. In Hessen haben die Warnmöglichkeiten am zweiten bundesweiten Warntag insgesamt gut funktioniert - dieses erste Fazit hat das Innenministerium am Donnerstag gezogen. Die bis zum frühen Nachmittag eingegangenen Kurzmeldungen der 21 hessischen Landkreise und fünf kreisfreien Städte hätten bestätigt, dass bis auf wenige Ausnahmen die Alarmierung der Warn-Apps und der Sirenen durch die Zentralen Leitstellen des Landes Hessen flächendeckend funktioniert habe, teilte die Innenbehörde am Donnerstag mit.
Der Warntag sei pünktlich um 11.00 Uhr durch die Alarmierung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mit der direkten Alarmierung aller WarnApps wie Hessenwarn, Nina und Katwarn eröffnet worden, teilte das Ministerium weiter mit. Die über Hessenwarn gesendete Info-Meldung habe nach derzeitigem Kenntnisstand funktioniert und sei in kurzer Zeit an die Nutzer zugestellt worden. "Auch die Einbindung von Rundfunk und Fernsehen zur Verteilung der Warninformation fand wie geplant statt."
In Hessen startete den Angaben des Ministeriums zufolge die Leitfunkstelle Kassel den Sirenenalarm als zentrale Warnstelle für das gesamte Landesgebiet. "Digitalfunk-Sirenen, die noch nicht den neuesten Softwarestand hatten, und ältere Analogfunk-Sirenen wurden danach von den Zentralen Leitstellen der Landkreise beziehungsweise kreisfreien Städte alarmiert." Dieser Prozess habe zu einer kleinen zeitlichen Verzögerung in der Alarmierung geführt und habe verdeutlicht, wie wichtig die flächendeckende Umrüstung auf Digitalfunktechnik in Hessen sei.
Auch die Städte Frankfurt, Offenbach und Kassel sowie der Main-Kinzig-Kreis zogen eine erste positive Bilanz zum Warntag. Der Landkreis Gießen und der Lahn-Dill-Kreis berichteten von Problemen bei den Warnungen per Smartphone. Einige Warn-Apps hätten je nach Smartphone teilweise verzögert ausgelöst, hieß es etwa aus dem Lahn-Dill-Kreis. Das Cell Broadcast System habe bei der Telekom nicht wie geplant funktioniert. Auch der Landkreis Gießen teilte mit, dass die Warnung über das Cell Broadcast System nur zum Teil funktioniert habe. "Handys in den Netzen der Anbieter Vodafone und O2 erhielten offenbar mehrheitlich die Meldung, Handys in anderen Netzen dagegen nicht", hieß es.
Beim ersten bundesweiten Warntag am 10. September 2020 war einiges schiefgelaufen. Unter anderem kam die Meldung der Warn-Apps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Wäre es tatsächlich ein Ernstfall gewesen, hätten viele Bürger nichts mitbekommen. Das Bundesinnenministerium hatte den Probealarm deshalb damals als "fehlgeschlagen" bezeichnet.
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