Wiesbaden. Es sei an der Zeit, einen Dreikampf um die Staatskanzlei aufzunehmen, sagte Tarek Al-Wazir am Mittwoch in Wiesbaden. Seit der zurückliegenden Landtagswahl hätten die Grünen eine neue Rolle im hessischen Parteiensystem. Die Zahl der Mitglieder sei seit 2018 von etwa 6000 auf aktuell rund 9800 geklettert.
In Hessen soll am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt werden. Die Abstimmung im Herbst vor fünf Jahren war denkbar knapp ausgegangen: Am Ende wurden die Grünen mit 66 Stimmen Vorsprung vor der SPD zweitstärkste Kraft hinter der CDU. Die Christdemokraten erhielten 27,0 Prozent der Stimmen, Grüne und SPD je 19,8 Prozent.
Die beiden hessischen Parteivorsitzenden der Grünen, Sigrid Erfurth und Sebastian Schaub, erwarten mehr als 1000 Teilnehmer bei der Landesmitgliederversammlung am kommenden Wochenende in Wetzlar. Anders als andere Parteien kann bei den Grünen jedes Mitglied zu einem Parteitag gehen und abstimmen - nicht nur zuvor bestimmte Delegierte.
Neben der Ministerpräsidenten-Kandidatur soll über die Besetzung der Landesliste abgestimmt werden. Die Grünen wollten zur führenden politischen Kraft aufsteigen, sagte Erfuhrt. Daher würden die ersten 40 Listenplätze in Einzelwahl abgestimmt. Die Grünen haben in der laufenden Legislaturperiode 29 Mandate im Landtag.
Auf Listenplatz 1 kandidiert Wissenschaftsministerin Angela Dorn, auf Platz 2 der Vize-Ministerpräsident Al-Wazir. Bei den Grünen wird laut Satzung jeder ungerade Listenplatz mit einer Frau besetzt.
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