Energie

Großes Interesse an Wärmepumpen

Online-Vortrag bei Klimabündnis mit Rekord-Teilnehmerzahl

Von 
red
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Bergstraße. Enormen Zuspruch fand ein Vortrag über „Nachhaltiges Heizen: Wärmepumpen in Bestandsgebäuden“ bei einer Online-Veranstaltung des Klimabündnisses Bergstraße. Der von Peter Klafka (Scientists for Future Aachen) verfasste Vortrag wurde von Sebastian Valouch, aktiv bei den Engineers for Future und den Parents for Future Lampertheim, kompetent präsentiert. 85 Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil.

Zuerst ging Valouch auf einige Mythen ein, die über Wärmepumpen existieren. So wird häufig behauptet, Wärmepumpen würden nur im Neubau und nur mit Fußbodenheizung funktionieren. Wärmepumpen sind aber auch in Bestandsgebäuden sinnvoll einsetzbar und eine Fußbodenheizung ist nicht notwendig.

Weiter werde gelegentlich behauptet, Geothermie-Wärmepumpen seien immer effizienter als Luft-Wärmepumpen. Richtig sei vielmehr, dass Luft-Wärmepumpen genauso oder sogar noch effizienter sein können als Geothermie-Wärmepumpen. Die Behauptung, Luft-Wärmepumpen seien zu laut für ein Wohngebiet, stimme ebenfalls nicht. Die Entwicklung der Wärmepumpen habe enorme Fortschritte gemacht. Sie seien sehr leise geworden, so dass sie in Wohngebieten nicht stören.

Natürlich ist eine Dämmung in jedem Fall von Vorteil – wie bei Öl- und Gasheizungen auch –, aber Wärmepumpen können auch unge-dämmte Häuser beheizen.

Der klimaneutrale Strom für die Wärmepumpen müsse ganz überwiegend aus Windkraft kommen, stellte der Referent klar. Denn im Winterhalbjahr, wenn wir heizen, gebe es mehr Wind. Strom aus Photovoltaik hingegen gebe es viel mehr im Sommer.

„Die Funktionsweise der Wärmepumpe erleben Sie tagtäglich. Denn ich behaupte, jeder von Ihnen hat eine Wärmepumpe. Sie haben nämlich einen Kühlschrank“, so Sebastian Valouch. Günstig für den Einsatz einer Wärmepumpe seien vergleichsweise große Heizkörper, da dann eine geringere Vorlauftemperatur ausreicht. Eine weitere Besonderheit der Wärmepumpe liegt darin, dass es gut ist, wenn die Differenz von Vorlauf- und Rücklauftemperatur möglichst gering ist. Deshalb sollte das Wasser relativ zügig und ungehindert zirkulieren. Weiterhin sei es sinnvoll, wenn sich die Wärmepumpe möglichst selten an- und ausschaltet, da sich sonst die Lebensdauer des Kompressors verkürzt.

Auch über weitere Alternativen zum Heizen wurde bei der Veranstaltung diskutiert. Wasserstoff zum Heizen einzusetzen, ist laut Valouch ineffizient und daher eindeutig nicht sinnvoll. Zur Erzeugung von Wärme unter Einsatz von grünem Wasserstoff in einer Gasheizung wird im Vergleich zu einer Wärmepumpe das Achtfache an Strom benötigt. Fernwärmenetze wiederum seien sinnvoll in dicht bebauten Städten. Für die vielen Einzelhäuser sind Wärmepumpen am sinnvollsten. red

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