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So war es bei GNTM: Eine Rimbacherin erzählt

Nikita Wollenschläger berichtet über ihre Erfahrungen beim Casting für „Germany’s next Topmodel“. Das hat sie bei der Casting-Show erlebt.

Von 
Sigrid Koch
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Nikita Wollenschläger aus Rimbach berichtet über ihre Erfahrungen bei „Germany’s next Topmodel“ © Nathalie Schneck

Bergstraße. Nikita Wollenschläger hat den Weg in die Modelwelt geschafft. In Heppenheim geboren und im Rimbacher Ortsteil Mitlechtern aufgewachsen, war die 22-Jährige nun in der aktuellen Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ dabei. Sie spricht mit uns über ihre Erfahrungen, Zukunftspläne und wie es ist, sich selbst im Fernsehen zu sehen.

Ausschlaggebend für ihren Start in der Modelwelt waren hauptsächlich ihre Freundinnen. Mit Kommentaren, dass sie so groß und ein spezieller Typ sei, motivierten sie Nikita. Und sie beschloss, es zu probierenn Mit einer Körpergröße von 1,80 Meter und den knapp schulterlangen schwarzen Haaren fällt die Studentin definitiv auf.

Ein positives Körpergefühl kann Models beim „Laufen“ lernen helfen

Nachdem sie sich im Sommer bei der in Hamburg ansässigen Agentur „Modelwerk“ beworben hatte, musste sie nicht lange auf die Zusage warten. „Es hat direkt gematcht“, sagt Nikita selbst und ist sehr glücklich mit ihrer Agentur: „Sie platziert ihre Models dann wiederum in weiteren Agenturen im Ausland.“ So ist die Rimbacherin auch zusätzlich bei der Londoner Agentur „SWAY Models“ gelandet. Ihre nächsten Ziele? Agenturen in Italien oder Frankreich: „Dann hätte ich beispielsweise einen Vertreter vor Ort, wenn die Fashion Show in Paris ist.“

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Wie geht Nikita mit dem Thema Gewicht um? „Als ich mich in Hamburg beworben habe, habe ich mehr gewogen als jetzt, und trotzdem haben sie mir das Gefühl gegeben, dass ich gut bin, so wie ich bin.“ Obwohl es im Ausland bereits weit verbreitet ist, dass auch sogenannte „curvy Models“ auf dem Laufsteg landen, sei das Thema in Deutschland noch etwas schwieriger. Doch die Agentur vermittelte Nikita nicht nur ein positives Körpergefühl, sondern half auch beim Thema „richtiger Walk“.

Zu ihrem Start bei „Modelwerk“ gab es Trainings, wie man richtig läuft und worauf man beim Posen achten sollte. Dieses Wissen hat Nikita, die früher nie hohe Schuhe trug, später auch in der Sendung geholfen.

Die Konkurrenz bei GNTM war groß, ebenso die Bandbreite an Persönlichkeiten und Stilen

Im Sommer 2023 wurde Nikita auf ihre Bewerbung hin zum Vorcasting der Fernsehreihe mit Heidi Klum in München eingeladen. Dabei kam sie zunächst nicht weiter, doch dann meldete sich der Sender ProSieben noch einmal und lud einige dort unter Vertrag stehende Models zum Casting in Berlin ein. Die 22-Jährige war eine der Auserwählten und wollte sich diese zweite Chance nicht entgehen lassen. „Obwohl wir schon bei einer Agentur sind, hatten wir keine Vorteile gegenüber den anderen Bewerbern“, betont sie.

Die Konkurrenz war groß, ebenso die Bandbreite an Persönlichkeiten und Stilen. Nicht nur, dass in dieser Staffel erstmals auch männliche Bewerber eine Chance haben, auch bekannte Influencer oder Reality-TV-Stars – zum Beispiel Teilnehmer bei „Love Island“ – traf die Odenwälderin in der Hauptstadt. Am Ende war die Bewerberin eine Runde weiter – bis zur zuletzt ausgestrahlten Folge, in der sie ausgeschieden ist.

Wie es ist, im Fernsehen zu sein? „Definitiv Gewöhnungssache“, sagt Wollenschläger und meint: „Komplett neu und zu Beginn auch erst einmal ein befremdliches Gefühl.“ Das vergehe aber schnell und sei letztlich auch nicht so schlimm: „Im ersten Moment erschrickt man richtig, wenn man sich plötzlich im Fernsehen sieht. Aber man gewöhnt sich recht schnell daran, und eigentlich ist es relativ lustig.“ Zuvor hat die Kandidatin nur ihren Eltern und den engsten Freunden von der Bewerbung erzählt. Am Tag nach der Ausstrahlung erreichten Nikita schließlich einige Anrufe von ihren Großeltern und Nachbarn. Das könne doch wohl nicht wahr sein, wer da auf ProSieben zu sehen war!?

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cap/ü
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Die Aufmerksamkeit brachte viele positive, aber auch negative Kommentare in sozialen Netzwerken mit sich. Ihr Umfeld reagierte positiv, lobte, dass sie sie selbst geblieben und in keine Rolle geschlüpft sei, erklärt sie: „Mir hat jeder gesagt, dass man mich genauso kennt. Andererseits verstehe ich auch gar nicht, wie manche unter dem Druck der Kameras und bei all dem Trubel noch eine andere Rolle spielen können.“ Eine Frage, die immer wieder in dem Zusammenhang gestellt wird, ist die nach den „Maßen“. Tatsächlich wird sie der 22-Jährigen am häufigsten gestellt, und zwar nicht von den potenziellen Kunden, sondern von ihrem persönlichen Umfeld: „Vor allem, weil ich nicht die typischen Modelmaße hatte, wurde ich häufig gefragt, wie leicht oder schwer man es hat, wenn man nicht in das 90-60-90-Schema passt.“ Allerdings betont Nikita, dass sie in Folge einer Krankheit 30 Kilo abgenommen habe.

Soweit es die Teilnahme an der Sendung betrifft, erklärt sie im Gespräch mit der Redaktion, dass es eine sehr positive und schöne Erfahrung mit vielen lustigen Momenten für sie gewesen sei.

Zudem sei sie überrascht gewesen, wie gut sich alle hinter den Kulissen verstanden und auf einer Wellenlänge waren. Obwohl sich die Teilnehmer vorher nicht kannten und es ein großer, bunt zusammengewürfelter Haufen gewesen sei, durchlebten alle das Gleiche – „das verbindet“.

Modeln oder doch lieber Pyrotechnik?

Ihre Zukunftspläne hat Nikita noch nicht ausgefeilt. Eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement hat sie bereits abgeschlossen und studiert aktuell Wirtschaftsrecht an der Uni Mannheim. Mit dem Modeln als Nebenjob und dem Aushelfen in den Firmen ihrer Eltern sei sie aktuell gut ausgelastet, bemerkt sie: „An irgendeiner Ecke brennt immer irgendwas an, aber es macht auch Spaß.“

Zu Beginn ihres Studiums hatte sie überlegt, Wirtschaftsprüferin zu werden. Mittlerweile gefällt ihr aber neben dem Modeln besonders die Arbeit mit Pyrotechnik in der Weinheimer Firma ihrer Eltern. Diese hat auch in der Region Aufträge: „Wir sind auch beim Feuerwerk auf dem Mathaisemarkt in diesem Jahr wieder dabei.“

Soweit es das Modeln betrifft, sind die Laufstege bei den bekannten Modewochen ihr Ziel. Auch mit ihrer Londoner Agentur will sie weiter arbeiten. Das Modeln soll also auf jeden Fall weitergehen und Fahrt aufnehmen. Reisen möchte Nikita während des Studiums ebenfalls noch so viel wie möglich, sei es durch ein Auslandssemester oder einfach in den Semesterferien. Zu ihren Favoriten gehören die USA. Dort war sie unter anderem schon in Las Vegas, Miami und New York, wobei ihr Lieblingsort „ganz klar“ Los Angeles sei. Dort wird sie auch dieses Jahr wieder einen ganzen Monat verbringen. „Da bist du einfach wie ein anderer Mensch – und kannst auch schöne Bilder machen!“ Eine Agentur in den USA gehört ebenfalls zu ihren Träumen. sik/ü

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