Bergstraße. Die geplante Krankenhausreform des Bundes wird nach Einschätzung von Landrat Christian Engelhardt auch erhebliche Auswirkungen auf die stationäre Krankenversorgung im Kreis haben. „Nicht in jedem Haus wird mehr jede medizinische Dienstleistung angeboten werden können“, sagte er bei der Kreistagssitzung am Montag in Einhausen.
Das Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim und das Heilig-Geist-Hospital in Bensheim werden beim Hessischen Gesundheitsministerium daher ein abgestimmtes gemeinsames und trägerübergreifendes Medizinkonzept vorlegen, so der Landrat. Zusätzlich werden die beiden Kliniken bis Ende des Monats jedoch auch voneinander unabhängige Medizinkonzepte mit den entsprechenden Leistungsgruppen einreichen. Grund für das duale Vorgehen ist nach Angaben von Engelhardt, dass beide Häuser „auch weiterhin über eine Konzeption verfügen müssen“. Das gemeinsame Medizinkonzept ziele insbesondere darauf ab, die Profile beider Häuser mit spezifischen Versorgungsaufträgen zu stärken. Die Gespräche der beiden Häuser zu den medizinisch-konzeptionellen Fragen laufen nach Aussage von Engelhardt gut.
Aufgrund der ähnlichen Angebots- und Versorgungslage zwischen dem Kreiskrankenhaus und dem Heilig-Geist-Hospital bestehe aus Sicht deren Geschäftsführungen Veränderungsbedarf. Alleine aufgrund der Größe und des Leistungsangebots kämen demnach zwischen diesen beiden Häusern verschiedene Kooperationsformen infrage. Die medizinischen Bereiche dieser beiden Krankenhäuser überschneiden sich „in erheblichem Umfang“, so der Landrat. Als Landkreis müsse man nicht nur auf die Zukunftsfähigkeit des Kreiskrankenhauses, an dem der Landkreis mit zehn Prozent beteiligt ist, sondern auch auf die Zukunftsperspektiven des zweiten Allgemeinmedizinischen Krankenhauses im Kreis Bergstraße ein Augenmerk richten. „Schließlich sind beide Häuser wichtig in der Regel-, Schwerpunkt- und vor allem auch Notfallversorgung im Kreis Bergstraße“, so Engelhardt.
Eine wichtige Frage ist, wie ein trägerübergreifendes Konzept beider Häuser organisatorisch, strukturell und vertraglich umgesetzt werden könnte. „Hierzu befinden wir uns mit allen relevanten Akteuren in Gesprächen“, sagt der Landrat. Für die fachliche Begleitung dieses Prozesses habe der Kreis einen Berater aus dem Krankenhauswesen sowie auch einen Anwalt, der das Landratsamt bereits bei den bisherigen Strukturveränderungen begleitet hat, beauftragt.
Das Thema Krankenhausreform haben sich Engelhardt und die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Angelika Beckenbach aufgeteilt: „Um das Thema des Kreiskrankenhauses kümmern wir uns gemeinsam, aber die Aktivitäten werden insbesondere von mir, als für die Beteiligung zuständigen Dezernenten, koordiniert“, erläutert der Landrat. Um die Abstimmung mit allen weiteren relevanten Akteuren aus dem Gesundheitsbereich, wie beispielsweise im Rahmen der lokalen Gesundheitskonferenz, kümmere sich die Erste Kreisbeigeordnete federführend.
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