Bergstraße. Die Königin geht, die Prinzessin kommt und beerbt ihre Freundin im höchsten Amt: Auf Sina die Erste folgt Melanie die Zweite als Odenwälder Apfelkönigin. Verabschiedungs- und die Krönungszeremonie wurden in würdigem Rahmen auf der Juhöhe abgehalten. Vor drei Jahren wurden in einer ähnlichen Kreis-Gastro-Party in Erlenbach die damalige Königin Fabiennne und ihre Prinzessinnen Sina und Melanie ins Amt gehoben. Anschließend übernahm Sina die Krone, jetzt wurde Melanie zur mittlerweile zehnten Regentin ernannt.
Landrat Christian Engelhardt brachte bei den Krönungsritualen zu später Stunde das hehre Wesen "eines aufwendigen Ehrenamtes im Dienste der Heimat" auf den Punkt. Der Apfel steht dabei als Symbol für die so typischen Streuobstwiesen des Odenwalds, für die Kulturlandschaft, die Landwirtschaft, die Gastronomie, die die Menschen zusammenbringt, und für die Nahrungsmittelerzeugung: Die Apfelhoheiten sind Botschafterinnen des Odenwälder Teils des Kreises.
Viele Majestäten bei Zeremonie
Das Wort aber hatten die Hoheiten selbst. Und bisweilen flossen Tränen der Wehmut, der Rührung, der Erinnerung an schöne Zeiten und der Dankbarkeit für die eigene Familie und den Freund für die Unterstützung, für die "Wochenend-Familien" mit den zahlreichen Unterstützern. Buchstäblich gestärkt fühlen durften sich die Protagonistinnen Sina Schmidt und Melanie Müller von den ehemaligen Hoheiten Kathrin Trautmann und Miriam Kurz-Rosenberger sowie anderen gekrönten Häuptern aus der Region: vom Burgfräulein aus Neckarsteinach über die Blütenkönigin aus Bensheim bis zu Bergsträßer Weinkönigin Jessica Lehman.
Sina Schmidt erinnerte sich besonders gern an die Feierlichkeiten zu 20 Jahren Dietmar-Hopp-Stiftung, an die Einweihung der alla-hopp-Anlage in Unter-Abtsteinach oder an den Festumzug zum Überwälder Heimatfest. Als Schlusswort fiel ihr ein: "Das Wort Apfel kann ich immer noch hören. Im Gegenteil: Es hat für mich noch einen höheren Stellenwert."
Der Apfel stehe für Vitalität. "Das trifft auch auf den Odenwald zu", sagt Engelhardt in Richtung der scheidenden und der kommenden Königin, die bereits zwei Jahre Erfahrung im Repräsentieren und Werben hat. Dazu bedürfe es gewisser Eigenschaften: "Die jungen Damen sind bodenständig, herzlich, authentisch und strahlen einen großen Charme aus", sagte er - und setzte Melanie das Königinnen-Krönchen auf.
Auf der Harley zu Auftritten?
Sina I. heißt mit bürgerlichen Namen Sina Schmidt und kommt aus Wald-Michelbach. Die 23-Jährige arbeitet bei der Sparkasse Starkenburg. Jetzt hat sie noch ein Studium aufgenommen. Drei Jahre hat sie Dienst als Hoheit für Heimat, Land und Leute geleistet.
Melanie II. entstammt einer echten Gastronomen-Familie, aus der Waldschenke Fuhr auf der Juhöhe. Sie ist 21 Jahre jung und absolviert eine Ausbildung zur Zweirad-Mechatronikerin.
Landrat Engelhardt, sagte er augenzwinkernd, wäre nicht erstaunt, wenn sie zu ihren Auftritten ab und an auf einer Harley anbrausen würde.
Melanie ist die Tochter von Jutta und Hans Müller, die zur Krönungs-Party mit Bergsträßer Gastronomen, Sponsoren und kommunalen Vertretern eingeladen hatten. red
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