Blaulicht

Frauenleiche am Rheinufer bei Worms entdeckt

Dabei handelt es sich um ein 15-jähriges Mädchen, wie das Polizeipräsidium Mainz berichtet. Nun liegt das Obduktions-Ergebnis vor. Ein Zusammenhang mit dem Leichenfund an der Erlache in Bensheim besteht nicht.

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Sina Roth
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Am Rhein ist eine Frauenleiche gefunden worden. Jetzt ermittelt die Polizei. © Symbolbild Pol

Worms. Es ist bereits der zweite Leichenfund in der Region innerhalb von zwei Tagen. Nachdem eine Spaziergängerin am vergangenen Sonntag eine Frauenleiche an der Erlache in Bensheim gefunden hat, wurde nun eine weitere Frauenleiche entdeckt - diesmal in Worms. Wie die Polizei jedoch betont, besteht zwischen den beiden Fällen kein Zusammenhang.

Leiche in Worms: Mutter und Vater der 15-Jährigen stehen unter Tatverdacht

Am Rheinufer in Worms, im Stadtteil Rheindürkheim, ist am Montagabend um kurz nach 18 Uhr die Leiche eines 15-jährigen Mädchens gefunden worden, wie das Polizeipräsidium Mainz berichtet. Das K 11 ermittelt nun wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes, heißt es in einer Pressemitteilung.

Die 15-Jährige wurde tot aufgefunden, nachdem ihre Mutter sich am Vormittag bei der Polizeiinspektion Primasens gemeldet und den Verdacht der Tötung ihrer Tochter mitgeteilt hatte. Die Tat solle demnach bereits am Samstagabend am Rheinufer stattgefunden haben. Suchmaßnahmen der Kriminalpolizei Mainz führten dann zum Auffinden der Leiche.

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Ein Tatverdacht richtet sich gegen den 39-jährigen Vater und zwischenzeitlich auch gegen die 34-jährige Mutter. Beide Tatverdächtigen befinden sich derzeit in polizeilichem Gewahrsam. Alle drei Personen sind afghanische Staatsangehörige.

Da der Auffinde-/Tatort im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mainz liegt, führt die Kriminalpolizei Mainz derzeit umfangreiche Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Mainz durch.

Die Kriminalpolizei bittet mögliche Zeugen um Hinweise

Das Ergebnis der Obduktion liegt inzwischen vor: Als Todesursache wird "Ertrinken" angenommen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Ob der Fundort der Leiche auch der Tatort ist, bleibt weiterhin Gegenstand der Ermittlungen. Konkrete Anhaltspunkte, dass sich der Tatort nicht im Bereich des Fundortes befindet, liegen nicht vor.

Beide Beschuldigten haben sich gegenüber der Polizei zu dem Tatvorwurf eingelassen.

Darüber hinaus finden intensive kriminaltechnische Maßnahmen zur Spurensicherung am Fundort der Leiche, in den Wohnungen der Beteiligten sowie dem Fahrzeug des Vaters statt. Dieses wurde in Primasens sichergestellt und durch einen Abschleppdienst nach Mainz transportiert.

Nach Vorführung der beiden Personen beim Ermittlungsrichter am Amtsgericht Mainz, ordnete dieser die Untersuchungshaft wegen des Verdachts des Totschlags gegen die beiden Beschuldigten an.

Beide Personen wurden in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten untergebracht. Es besteht der Verdacht, dass die Beschuldigten den Entschluss zur Tötung ihrer Tochter gefasst haben, weil sie mit deren Lebenswandel nicht einverstanden waren.

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Die Kriminalpolizei Mainz bittet Personen, die sich am Samstagabend in Rheindürkheim am Rheinufer aufgehalten haben, sich mit den Ermittlern in Verbindung zu setzen. Kleinste Beobachtungen und Hinweise können dabei zur Aufklärung der Tat hilfreich sein. Die Beamten sind telefonisch unter 06131 - 65 3633 und per Mail unter kdmainz.kdd@polizei.rlp.de erreichbar.

Zu dem Fall aus Bensheim sind bereits Anrufe eingegangen

Neue Erkenntnisse zu dem Leichenfund an der Erlache in Bensheim gibt es derzeit nicht, wie Bernd Hochstädter, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Südhessen, auf Nachfrage dieser Zeitung berichtet.

"Die Mordkommission Erlache hat die Ermittlungen aufgenommen", meldet Robert Hartmann, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt zu dem Fall aus Bensheim.

In dem Bereich an der Erlache, an dem die Leiche gefunden wurde, werde weiterhin nach möglichen Hinweisen gesucht. Über das Hinweistelefon seien bereits einige Anrufe von Bürgern eingegangen, eine heiße Spur sei jedoch bislang nicht dabeigwesen, so Hartmann.

Das Kind im Kindergarten abgegeben, danach verliert sich ihre Spur

Für Hinweise aus der Bevölkerung hat die Mordkommission „Erlache“ unter der Rufnummer 06151/969 53200 besagtes Hinweistelefon eingerichtet, bei dem sich Bürgerinnen und Bürger melden können – auch anonym, wie es heißt.

Aktuell suchen die Ermittler Zeugen, die seit dem 4. Juni verdächtige Beobachtungen gemacht haben, die möglicherweise mit der Tat oder dem Fund der toten Frau im Bereich der Erlache in Verbindung stehen könnten.

Die Frau, deren Leiche an der Erlache gefunden wurde, war laut Polizei zuletzt am Morgen des 4. Juni am Kindergarten am Berliner Ring gesehen worden, als sie ihre Tochter dort zur Betreuung abgab. Danach verliert sich jede Spur.

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