Brandschutz

Es rumort in der Führungsriege der Bergsträßer Feuerwehren

Am Dienstag gibt es eine Anhörung zu Bewerbern für das Amt des Kreisbrandinspektors

Von 
Konrad Bülow
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Bensheim; Altes Kurfuerstliches Gymnasium; Mensa; Verabschiedung Kreisbrandinspektor Wolfgang Mueller in den Ruhestand; Grosser Zapfenstreich der Feuerwehrmusikgruppen Kreis Bergstrasse; rechts neben Mueller Ehefrau Ulrike; Bild: Dietmar Funck © Dietmar Funck

Bergstraße. Eine besondere Dienstversammlung der Gemeinde- und Stadtbrandinspektoren des Kreises mit Landrat Christian Engelhardt steht Anfang kommender Woche an. In der Führungsriege der Feuerwehren rumort es wieder einmal: Ein Tagesordnungspunkt ist die Anhörung zu Bewerbern für das Amt des Kreisbrandinspektors.

Nun war die Stelle des oberste Feuerwehrmannes im Kreis nach letztem bekannten Stand nicht frei. Seit 2019 übt Steffen Lutter dieses Amt aus, ehemals Leiter der Berufsfeuerwehr in Wilhelmshaven.

Die Kreisverwaltung bestätigt auf Nachfrage, dass die Stadt- und Gemeindebrandinspektoren für Dienstag zu einer Anhörung eingeladen sind. „Bevor ein Kreisbrandinspektor ernannt werden kann, sieht das hessische Brand- und Katastrophenschutzgesetz vor, dass der zuvor genannte Personenkreis dazu angehört wird“, heißt es vom Landratsamt. Bei einer solchen Anhörung würden in Frage kommende Kandidaten den Brandinspektoren vorgestellt. Es finde weder eine Wahl noch eine Beschlussfassung über die Ernennung statt. Aus welchem Grund überhaupt eine Ernennung im Raume steht, wird aus der Stellungnahme aber nicht deutlich.

Konkurrentenklage

Ein möglicher Hintergrund: Wie aus informierten Kreisen zu hören ist, gab es eine Konkurrentenklage gegen die Besetzung der Position mit Lutter. Eine solche Klage kann erhoben werden, wenn sich ein Bewerber auf eine Stelle übergangen oder zu Unrecht nicht berücksichtigt fühlt. So ein Rechtsmittel soll eine erneute Ausschreibung und nun auch die Anhörung notwendig gemacht haben. Beobachter gehen davon aus, dass Lutter am Ende auf seinem Posten bleiben wird. Das letzte Wort darüber hat die Kreisspitze.

Es knirschte schon häufiger

Bei den Feuerwehren hat es auf Kreisebene in der jüngeren Vergangenheit indes schon öfters geknirscht. Die Reibereien seien hessenweit Gesprächsthema unter den Feuerwehren, heißt es. Im November hat etwa der Kreisjugendfeuerwehrwart hingeschmissen, weil er mit dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands – auch dieses Amt hat Lutter inne – nicht klarkam. Die stellvertretenden Kreisjugendfeuerwehrwarte sprachen ebenfalls von Differenzen mit dem Vorsitzenden und kündigten an, ihre Dienstgeschäfte ruhen zu lassen, bis sich die Dinge geklärt haben.

Auch im Vorfeld der Ernennung Lutters zum Kreisbrandinspektor vor über drei Jahren gab es Irritationen. Kurz vor dem Abschied des langjährigen Amtsinhabers Wolfgang Müller hatte die Kreisspitze einen Landesbeamten aus Nordrhein-Westfalen an den Kreis Bergstraße gelotst, der die Position übernehmen sollte. Daraus wurde aber am Ende nichts, angeblich wegen Differenzen zwischen dem Bewerber und der Kreisspitze in Fragen der Feuerwehrarbeit.

Der Landesbeamte wurde auf einen neu geschaffenen Posten in der Kreisverwaltung gesetzt, die Stelle des Kreisbrandinspektors blieb mehrere Monate unbesetzt – bis Lutter sie übernahm.

Zwischenzeitlich beschäftigte sich sogar ein Akteneinsichtsausschuss des Kreistags mit diesem Sachverhalt, brachte aber keine neuen Erkenntnisse. Archivbild: Funck

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