Demonstrationen

Erneut zeigen Tausende in Hessen Flagge gegen Rechtsextremismus und Hass

Am zweiten Wochenende in Folge hat es in Hessen zahlreiche Kundgebungen gegen rechts gegeben - unter anderem in Heppenheim. Die Botschaft der Menschen ist klar: Hass und Hetze dürfen keinen Raum bekommen.

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lhe
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Heppenheim/Marburg/Gießen/Kassel. In Hessen haben am Wochenende erneut Tausende Menschen gegen Rechtsextremismus, Hass und Hetze demonstriert - unter anderem in Heppenheim. In der Universitätsstadt Marburg waren es am Samstag, dem Gedenktag für die Opfer des Holocaust, nach Polizeiangaben mehr als 12.000. Marburgs Oberbürgermeister Thomas Spies (SPD) betonte einer Mitteilung zufolge: "Rechtsextremismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Für Rechtsextremismus ist kein Platz in unserer friedlichen und bunten Stadt."

In Marburg leben nach Spies' Angaben Menschen aus etwa 140 Staaten. "Viele von uns sollen deportiert werden, wenn es nach denen geht, die sich vor knapp zwei Monaten in einer Wannseevilla getroffen haben, um genau so etwas offen zu planen", sagte das Stadtoberhaupt. "Aber nicht mit uns!" Dagegen stünden Marburgs Bürger zusammen.

Ausgelöst worden waren die Proteste durch Berichte des Medienhauses Correctiv über ein bis dahin unbekanntes Treffen radikaler Rechter in einer Potsdamer Villa, an dem AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen hatten. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über "Remigration" gesprochen. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll - auch unter Zwang.

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Sabine Maurer
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Auch in Gelnhausen im Main-Kinzig-Kreis demonstrierten nach Angaben der Polizei am Samstag etwa 2500 Bürger gegen Rechtsextremismus. In Hofheim am Taunus kamen nach Polizeiangaben am Samstag etwa 2000 Menschen zu einer Kundgebung des Bündnisses "Main-Taunus - Deine Stimme gegen Rechts" zusammen. Das Bündnis erklärte: "Die Dynamik des Protests gegen den Rechtsruck ist unglaublich und macht uns Mut in diesen düsteren Zeiten." Der Polizei zufolge versammelten sich am Samstag zudem in Butzbach in der Wetterau etwa 2000 und in Idstein im Rheingau-Taunus-Kreis circa 1500 Demonstranten mit dem gleichen Anliegen.

Am Sonntag folgten in Kassel nach Polizeiangaben etwa 500 Menschen dem Aufruf zu einer Kundgebung und einer Demonstration unter dem Motto "Gemeinsam gegen AfD und Rechtsruck". Zwei weitere Demonstrationen gegen einen geplanten AfD-Neujahrsempfang in der nordhessischen Stadt wurden nach Angaben eines Polizeisprechers abgesagt, da die Veranstaltung der Alternative für Deutschland nicht wie vorgesehen stattgefunden habe.

Am vorherigen Wochenende waren in Hessen fast 70.000 Menschen auf die Straßen gegangen, um sich für die Demokratie und gegen rechts starkzumachen. Deutschlandweit waren es seinerzeit mehr als 900.000 Menschen.

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