Bildung

Drohnen steuern, Filme drehen und kleine Rennautos bauen

Landrat Christian Engelhardt stellte gemeinsam mit dem Kommunalen Medienzentrum die neuesten digitalen Medien vor.

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ad
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Landrat Christian Engelhardt zeigte, wie man mit einem iPad eine Drohne bedienen kann. © Thomas Zelinger

Bergstraße. Die Integration digitaler Medien in den Schulunterricht hat in den letzten Jahren auch im Kreis Bergstraße eine rasante Entwicklung durchlaufen und ist zu einem zentralen Thema in der Bildungspolitik geworden. Die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft prägt nicht nur den Alltag der Schülerinnen und Schüler, sondern stellt auch die Bildungseinrichtungen vor neue Herausforderungen und Chancen.

Im Zuge dessen fördert der Kreis digitale Medien, die im Unterricht eingesetzt werden können. Hintergrund dieser Neuanschaffungen ist der in 2018 beschlossene Digitalpakt, von dem die Fördergelder für die Umsetzung aus Steuermitteln von Bund und Land stammen. Aus dem Topf stehen dem Kreis Bergstraße etwa 21 Millionen Euro zu. Sechs Millionen Euro gibt der Kreis nach eigenen Angaben noch aus eigener Tasche dazu, um dieses Projekt ermöglichen zu können.

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„Früher konnten Lehrer bei der damaligen Kreisbildstelle lediglich Filmmaterial ausleihen, heute ist das Angebot viel größer“, erklärte Landrat Christian Engelhardt bei einem Pressegespräch. Durch die Entwicklung der technischen Möglichkeiten habe sich das Ausleihen von Filmen komplett erledigt. Inzwischen habe das Medienzentrum die Aufgabe als Ansprechpartner für Lehrer zu agieren und sie in ihrer Medienkompetenz zu unterstützen.

Michael Krüger, Leiter des Kommunalen Medienzentrums, fungiert als Bindeglied zwischen Schulamt und Schulträger und sei daher enorm wichtig für die Kommunikation der beiden Institutionen.

Darüber hinaus setzt sich Krüger für medienpädagogische Schulungen ein, die im derzeitigen Schulhalbjahr an den Start gehen. Von Fortbildungen zum Thema „Programmierung in der Grundschule“ bis hin zu „Technikeinführung in Videoproduktionen oder Podcast“ ist alles mit dabei.

Drohnen, Bee-Bots und VR-Brillen

„Wir legen besonderen Wert auf die modernste Technik an unseren Schulen“, betonte Engelhardt. Die Nutzungen von digitalen Medien, auch an Schulen, spiele heutzutage eine ebenso wichtige Rolle wie im normalen Alltag der Schüler. Daher sei er sehr dankbar, dass das Kommunale Medienzentrum sowie der kreiseigene Betrieb für Schule und Gebäudewirtschaft seine Leidenschaft für die Digitalisierung teile.

Ab diesem Halbjahr können sich interessierte Lehrkräfte viele verschiedene digitale Medien ausleihen. Dazu zählen zum Beispiel Drohnen, mithilfe dessen Filmaufnahmen von oben gemacht werden können. Für Grundschüler seien sogenannte Bee-Bots interessant, womit die Sechs- bis Zehnjährigen erste Kontakte mit dem Programmieren knüpfen können. Mit einer Trickbox sei es möglich kleine Trickfilme zu erstellen, um beispielsweise ein Erklärvideo zu produzieren. Virtual-Reality-Brillen könnten unter anderem dafür genutzt werden, um Filme auf eine ganz neue Art zu erleben.

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Das Herzstück des Medienzentrums ist das Film- und Tonstudio, in dem auf professionellem Niveau zum Beispiel YouTube-Videos gedreht werden können. Ein 3D-Drucker für den Kunstunterricht oder ein Laser-Schneider stehen den Lehrern und Schülern ebenfalls zur Verfügung.

Krüger erwähnte, dass bei den Grundschülern Bausteine besonders beliebt seien, mit denen kleine Rennautos mit einem Motor gebaut werden könnten. Die „großen“ Schüler interessierten sich vor allem für die Filmproduktion und Podcasts.

„Wir wollen etwas machen, was Schule nicht leisten kann“, erläuterte Johannes Kühn, technischer Betriebsleiter des Eigenbetriebs Schule und Gebäudewirtschaft.

Der „Showroom“ im Medienzentrum soll daher als Testzentrum dienen, in dem Lehrkräfte die Medien austesten können und sich anschließend darüber Gedanken machen können, ob sie diese in ihrem Unterricht verwenden wollen. „Pädagogik trifft Technik“, fasste der Leiter des Medienzentrums zusammen. ad

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