Bergstraße. Vielleicht führt ja der dritte Anlauf zum ganz großen Glück. Und vielleicht ist Maurice Glover ja besser ein Solokünstler als ein Bandmitglied. Trifft beides zu, dann ist der Viernheimer Tanz- und Fitnesstrainer bei der RTL-Casting-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) genau richtig und er hat eine Chance auf Erfolg.
Wacker hat der 26-Jährige nun die ersten beiden Runden der Show überstanden. Das Urteil der Jury, bestehend aus dem gefürchteten Dieter Bohlen, den Tokio-Hotel-Zwillingen Tom und Bill Kaulitz und Mateo von Culcha Candela, hat er über sich ergehen lassen.
Maurice Glover sang "Can't Help Falling In Love" von Elvis Presley - Urteil von Bohlen: "Den Song find' ich scheiße". Anschließend "Changes" von Daniel Merriweather. Die Expertenmeinungen sind geteilt. Bill Kaulitz befürchtet ein Defizit in den hohen Tonlagen, findet seine Stimmfarbe aber "echt angenehm", Tom Kaulitz fehlt die Einzigartigkeit in der Stimme - von ihm gibt es ein klares Nein. Mateo findet ihn "'nen guten Typ so" und Bohlen den zweiten Song dann "doch prima gesungen". Alle vier sind sich darin einig, dass sie einen Fitnesstrainer bei DSDS ganz gut gebrauchen könnten. Drei Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme, ein jubelnder Maurice Glover - "Willkommen im Recall."
Maurice statt Danny
Deutschlandweit haben an der ersten Runde der Casting-Show laut RTL 32 078 Menschen teilgenommen, nur 71 von ihnen kamen in den Recall. Für die nächste Runde, die am Wochenende ausgestrahlt wurde, wurden die DSDS-Anwärter in Gruppen eingeteilt und mussten gemeinsam einen vorgegebenen Song auf der Bühne singen. Zwischen der ersten Runde und dem Recall habe es eh keine Möglichkeit gegeben, den Gesang wesentlich zu verbessern, sagt Glover. "Aber wenn man auf der Bühne die Ruhe bewahrt, hat man schon viel gewonnen", ist er sich sicher. Maurice Glover heißt mit vollem Namen Danny Maurice Glover. Weil es aber einen berühmten Hollywood-Schauspieler mit dem Namen Danny Glover gibt, lässt er seinen Vornamen einfach weg und nennt sich Maurice. "Wer mich unter Danny Glover auf Google sucht, der findet nicht mich, sondern nur den Schauspieler", sagt er, "das ist wegen der Promotion nicht so gut."
Maurice Glover kommt aus Viernheim. Seine Mutter ist Italienerin, sein Vater Amerikaner. Auf der Alexander-von-Humboldt-Schule machte er seinen Hauptschulabschluss, anschließend lebte er zwei Jahre lang in den USA. Wieder zurück in Deutschland, hat er sich dem Tanzen gewidmet.
Zweimal hat er bei der ProSieben-Casting-Show Popstars mitgemacht: in den Jahren 2007 und 2009. Beim letzten Mal kam er sogar ziemlich weit, doch am Ende hat es dann trotzdem nicht ganz gereicht. "Aber Popstars kann man nicht mit DSDS vergleichen", sagt Maurice Glover. Das eine sei ein Casting für eine Band, das andere ein Casting, bei dem ein Solokünstler gesucht werde. "Ich glaube, ich eigne mich besser als Solokünstler." Und die Casting-Show Popstars gehöre mittlerweile sowieso zu seiner Vergangenheit. Darüber wolle er gar nicht mehr groß reden.
Auf DSDS intensiv vorbereitet
Doch wieso nun ein drittes Mal eine Casting-Show? "Ich hatte das Gefühl, dass ich es noch mal probieren sollte. Nur zu Hause singen, das ist doch auch langweilig." Auf das Casting von DSDS hat er sich intensiv vorbereitet, Gesangsunterricht genommen, weiter professionell getanzt. "Damit ich fit in den Wettbewerb starte."
Dass er zumindest in den Recall kommt, damit habe er schon gerechnet, auch wenn er vor seinem ersten Auftritt sehr aufgeregt gewesen sei. "Vor allem vor Dieter Bohlen hatte ich Angst. Der kann einen in den Himmel loben oder einfach zerreißen."
Und wo liegen seine Stärken? "Auf jeden Fall bei der Performance. Ich bin Auftritte auf der Bühne gewohnt. Und dass mir viele Menschen dabei zuschauen, das macht mir nichts aus." In einem Fitnessstudio in Viernheim gibt Maurice Glover auch Zumba-Kurse. Beim Tanzen zu singen, damit habe er ebenfalls keine Probleme. Woran er noch arbeiten müsse, das sei seine Stimme. "Es gibt eben keine Stimme, die perfekt ist. Jeder Sänger muss da ständig dran arbeiten."
Und das will Maurice Glover auch tun. "Denn was die Jury mir gesagt hat, dass ich an meiner Stimme arbeiten muss, das nehme ich mir schon zu Herzen", sagt er.
Den Recall hat er übrigens überstanden - wie zwei seiner drei Mitstreiter in der Vierergruppe auch. Jetzt geht es in die Karibik. /sm
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