Am Samstagmorgen ging es also so richtig los für die Tour de Riva. Morgens um 8 Uhr war die Startpistole von Sparkassenchef Dr. Eric Tjarks frisch geladen. Als kurz vor 10 Uhr auch noch die sechs Motorradfahrer der Polizei anrollten, war jedem der 94 teilnehmenden Radfahrer klar, was die Stunde geschlagen hat. Los ging es in Bensheim in roten Trikots, an der Landesgrenze wurden die gegen Leibchen in den Farben des Hauptsponsors - Orange und Blau - getauscht. Den ersten Stopp gab es anschließend an der Kinderkrebsklinik in Heidelberg. Dort übergaben einige Sponsoren Spenden im fünfstelligen Bereich und im Gegenzug übergab Ralf Vesper für das Team aus Bensheim eine Spende in Höhe von 70 000 Euro. Seit vielen Jahren unterstützen die Bensheimer das Heidelberger Klinikum. Weitere 26 000 Euro erhielt die Einrichtung des Kinderplaneten.
Hundert Schlafende in einer Halle
Bis nach Ettlingen gab es anschließend nur noch wenige Haltepunkte. Pünktlich um 16.30 Uhr kamen die Teilnehmer nach 97 Kilometern an. Dort erwartete bereits Bürgermeister Thomas Fedrow die Spendensammler und seinen Bensheimer Amtskollegen Rolf Richter. Und die Schirmherrin der Veranstaltung, die Fraa vun Bensem zeigte sich sichtlich ergriffen von dem netten Empfang der Stadt. Nur bei der Übernachtung in der völlig übervollen und warmen Sporthalle des Ettlinger Eichendorff-Gymnasiums gab es einige bemitleidenswerte Blicke - immerhin schliefen gut 100 Menschen in der Halle. Herbert Schumann, oft genug auf den bisherigen Erlebnissen mit dem TdH-Team Bensheim mit einem grenzenlosen Optimismus ausgestattet, sagte lediglich: "Ich habe nicht geglaubt, dass ich zu der Alpenüberquerung auch noch eine Katastrophenübung hinzugebucht habe. Aber bei den Jungs der Tour der Hoffnung ist einfach nichts unmöglich." Am Ende des Tages hatte sich übrigens die Spendensumme bereits auf 135 000 Euro gesteigert.
Polizei-Eskorte für ein frisches T-Shirt
Am zweiten Tourtag ging es von Ettlingen über die Schwäbische Alb nach Hechingen. Den Radlern standen anstrengende 112 Kilometer und fast 1200 Höhenmeter bevor. Der Respekt vor diesem Tag war ihnen anzumerken. Um 5.30 Uhr war die Nacht zu Ende. Nach dem Frühstück wartete schon die Landeskradstaffel der Polizei, als Begleitung für die kommenden drei Tage. Kurz hinter Pforzheim die erste große Überraschung für das Peloton: Ab sofort doch keine Polizeibegleitung mehr. Aber keine Angst, die Trennung war nur von kurzer Dauer, denn die Radler waren ab sofort Teilnehmer einer autofreien Aktion durch das Würmtal.
Kurz vor dem Mittagessen ein Schreck bei Bürgermeister Rolf Richter. Ein großer Kaffeefleck zierte sein Shirt, als er auf dem Marktplatz in Herrenberg eine Rede halten sollte. Ruckzuck eskortierte die Kradstaffel der Polizei ein frisches Shirt aus dem Bus zum Markt und die Rede des Stadtoberhauptes war gerettet. Später beeindruckte vor allem der herzliche Empfang in Hechingen unterhalb der Hohenzollernburg die Teilnehmer. Die Spendensumme wuchs auf 158 501 Euro. Jürgen Pfliegensdörfer
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