Kindernachrichten

Der Adventskranz war einst ein Holzrad

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fw
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Fred Fuchs © MM

Am Sonntag war der erste Advent. Bei vielen von euch wurde sicherlich deshalb die erste Kerze auf dem Adventskranz angezündet. Aber warum machen wir das eigentlich?

Die Idee zum leuchtenden Kranz hat sich der evangelische Theologe (Gottesgelehrte) Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839 ausgedacht. Er leitete das „Rauhe Haus“, das noch heute in Hamburg steht. Damals war es ein Heim für Kinder und Jugendliche ohne Eltern. Mit dem Kranz wollte er den Jungen und Mädchen zeigen, wie lange sie sich noch bis Weihnachten gedulden müssen. Er benutzte das Holzrad einer alten Kutsche und setzte 28 Kerzen darauf: 24 kleine rote und vier dicke weiße. Diesen Kerzenkranz hat er anschließend im Waisenhaus aufgehängt. Die vier weißen Kerzen symbolisierten die Sonntage und die roten Kerzen die Tage dazwischen. Jeden Abend durfte eines der Kinder eine weitere Kerze anzünden. Am Sonntag vor Heiligabend brannten dann alle Kerzen, so dass der Raum in hellem Licht erstrahlte.

Das Wort „Advent“ kommt aus dem Lateinischen. Es bedeutet „Ankunft“. Vollständig heißt es adventus Domini, also „die Ankunft des Herrn“. Man bezeichnet damit die Jahreszeit, in der sich Christen auf Weihnachten vorbereiten, das Fest der Geburt Christi. Der Advent soll sie zudem daran erinnern, dass sie erwarten sollen, dass Jesus erneut auf die Erde kommen wird.

Eine besondere christliche Glaubensrichtung ist die der Adventisten. Sie glauben daran, dass die Wiederkunft Jesus kurz bevorsteht. Der Gründer dieser Idee, der Prediger William Miller aus den USA, sagte zunächst sogar voraus, dass Christus im Herbst 1843 wiederkehren würde. Als das nicht geschah, verschob er das Datum auf den März 1844, danach auf den Herbst 1844. Seitdem nennen auch die Adventisten kein genaues Datum mehr. fw

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