Bensheim. Der Dentaltechnikkonzern Dentsply Sirona mit seinem großen Standort in Bensheim meldet für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres konzernweit ein kleines Umsatzplus, einen gesunkenen operativen und einen gestiegenen Nettogewinn. Für das Gesamtjahr wurden sowohl Umsatz- als auch die Gewinnprognose angehoben.
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Aus Bensheimer Sicht sagte Jan Siefert, Vice President Operations und Geschäftsführer am Standort: „Dentsply Sirona ist im zweiten Quartal in allen vier Geschäftsbereichen organisch gewachsen. Dies ist das Ergebnis unserer Transformationsinitiativen und einer konsequenten Umsetzung unserer strategischen Ziele. Besonders im Bereich der kieferorthopädischen Behandlung (Aligner System) konnten wir zweistellige Wachstumsraten erzielen. Unser Geschäft in China haben wir erfolgreich auf den Wachstumspfad zurückgeführt. In Deutschland spüren wir an unserem Standort in Bensheim allerdings weiterhin die angespannte makroökonomische und wirtschaftliche Lage. Es ist daher wichtig, in unseren Transformationsbemühungen nicht nachzulassen.“
Umsatzplus von drei Prozent anvisiert
Aus Konzernsicht erklärte Vorstandschef Simon Campion laut einer Mitteilung: „Wir sind zufrieden mit unseren Ergebnissen für das zweite Quartal“. Man verzeichne weiterhin ein gutes Patientenaufkommen in den meisten Schlüsselmärkten und mache deutliche Fortschritte bei den Transformationsinitiativen. „Mit diesem Schwung und der verbesserten Zuversicht heben wir unseren Jahresausblick für den Nettoumsatz, das organische Umsatzwachstum und den bereinigten Gewinn je Aktie an“, so Campion weiter.
Er sei zuversichtlich, dass Dentsply Sirona auf dem richtigen Weg sei, seine strategischen Ziele gut umzusetzen, was den Konzern in die Lage versetzen werde, eine „nachhaltige Leistung zu erbringen, die sich in einer erheblichen Wertschöpfung“ niederschlagen werde.
Für das Gesamtjahr ist nun konzernweit ein Umsatzplus von drei (bisher maximal zwei) Prozent und ein Anstieg beim Gewinn je Aktie anvisiert. Hier liegt die neue Untergrenze bei 1,92 Dollar, bisher war es 1,85 Dollar. Gegenwind wird dabei noch von der Wechselkursentwicklung erwartet.
Ein kleines Umsatzplus
Im zweiten Quartal stand unter dem Strich ein kleines Umsatzplus von einem halben Prozent auf rund eine Milliarde Euro. Der Nettogewinn legte um 18 Prozent auf 86 Millionen Euro zu. In diesem Gewinn enthalten ist ein Steuervorteil im Zusammenhang mit Wertberichtigungen auf Verlustvorträge. Die Steuerposition beläuft sich laut Quartalsbericht auf plus 39 Millionen Dollar. Der operative Gewinn (aus dem Tagesgeschäft) ging aufgrund höherer Kosten um ein Drittel auf 80 Millionen Dollar zurück.
Zum Gewinn beigetragen haben der Mitteilung zufolge neue Produkte und höhere Preise sowie Einsparungen aufgrund von Restrukturierungen. Das Unternehmen hatte im Februar angekündigt, weltweit bis zu zehn Prozent der Arbeitsplätze zu streichen.
Die Auswirkungen auf den Standort Bensheim sind noch nicht genau bekannt. Laut der Konzern-Präsentation zum zweiten Quartal laufen Gespräche mit Betriebsräten. Standortgeschäftsführer Siefert sagte: „Der Prozess geht seinen vorgeschriebenen Gang, wir sind in konstruktiven Gesprächen und machen dabei gute Fortschritte.“
An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an, der Aktienkurs ging zum Handelsbeginn um fünf Prozent auf rund 38 Dollar zurück. Seit Jahresbeginn hatte der Kurs von 34 auf rund 40 Dollar zugelegt und hielt sich dort auch die letzten Wochen. Mehrere Aktienanalysten hatten das Papier zuletzt zum Kauf empfohlen.
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