Bergstraße. Eine Spitzenbeteiligung von 47 Personen erlebte das Klimabündnis Bergstraße bei seinem Online-Treffen zum Thema Solaranlagen.
Bruno Schwarz und sein Sohn Michael gaben einen Input, indem sie über die eigene Anlage auf ihrem Wohnhaus in Ober-Laudenbach berichteten. Sie informierten über deren Leistungsdaten, den Speicher, die Wallbox, mit der sie auch noch einige Nachbarn mitversorgen. Wenn die Wallbox öffentlich zugänglich ist, kann man sie als öffentliche Wallbox anmelden und damit noch etwas dazuverdienen. Sie erreichen einen Selbstversorgungsgrad von etwa 76 Prozent.
Ab 2023 zahlt man für die Anschaffung einer Solaranlage keine Umsatzsteuer, wenn ihr Leistungsmaß 30 Kilowatt-Peak (kWp) nicht übersteigt.
Wenn bei einer alten Solaranlage die Förderung ausgelaufen ist, kann man sie weiterbetreiben, am besten einen Speicher dazukaufen und schauen, dass man einen möglichst hohen Anteil selbst verbraucht, hieß es in der Runde.
Den Rest kann man einspeisen – als „Selbstvermarkter“. Der Erlös richtet sich nach den Börsenstrompreisen abzüglich einer Bearbeitungsgebühr. In 2022 waren dies 22,13 Cent pro kWh, für das Jahr 2023 ist eine Deckelung auf 10 Cent vorgesehen.
Man könnte sich auch neue Module mit passendem Wechselrichter sowie Batteriespeicher anschaffen, weil neue Module effizienter sind als die alten, und sie auf die alten Halterungen aufmontieren.
In der Zukunft werde man wahrscheinlich auch die eigene Autobatterie anzapfen können, wenn man nachts Strom braucht. Zurzeit ist das noch nicht möglich – und die wenigsten E-Autos sowie Wallboxen sind überhaupt dafür geeignet. Darüber hinaus ist es auch noch nicht erlaubt.
Christoph Rumler wies auf die Bürgersolarberater hin, von denen es jetzt deutlich mehr im Kreis Bergstraße gebe. Sie beraten ehrenamtlich diejenigen, die sich eine Photovoltaikanlage anschaffen wollen – und dies unabhängig von Firmen. Zudem seien sie für diese Aufgabe geschult. Man kann sie erreichen unter https://buergersolaberatung.de, oder https://bsb-bensheim.de.
Frank Wienecke, Klimamanager bei der Stadt Bensheim, berichtete, dass die Stadt auch die Bürgersolarberater empfehle und bisher nur positive Rückmeldungen bekommen habe. Er berichtete auch, dass die Förderung der Stadt Bensheim für private Solaranlagen von 100 000 Euro für 2023 schon nach sechs Wochen aufgebraucht war. Damit wurden 140 Anlagen mit insgesamt einem Megawatt-Peak Leistung installiert.
Beim nächsten Treffen des Klimabündnisses am Mittwoch, dem 19. April, wird Reiner Pfuhl, Klimamanager des Kreises, über Aktivitäten des Kreises zum Klimaschutz berichten. red
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