Bergstraße. Die Corona-Pandemie rückt in der öffentlichen Wahrnehmung immer mehr in den Hintergrund, doch die Infektionszahlen steigen aufgrund der sich verbreitenden hochinfektiösen Omikron-Subvariante BA.5. Auch, wenn diese Mutation des Corona-Virus in der Regel eher milde Krankheitsverläufe verursacht, schlagen die Mediziner in den Kliniken Alarm, weil vor allem immer mehr Personalausfälle für Probleme sorgen. So berichtete zuletzt der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, dass deshalb inzwischen in allen Bundesländern einzelne Stationen oder Abteilungen geschlossen werden mussten.
Die Sommerwelle geht auch nicht spurlos am Bergsträßer Kreiskrankenhaus in Heppenheim vorbei, wie Anna Lumpp von der Unternehmenskommunikation auf Anfrage unserer Redaktion berichtet. „Wie überall steigt die Anzahl der infizierten Mitarbeiter auch bei uns. Bisher sind aber noch keine deutlichen Auswirkungen für die Patientenversorgung spürbar“, erklärt sie. In den zurückliegenden Jahren der Pandemie seien verschiedene Szenarien entwickelt worden, um die Patientenversorgung stabil gewährleisten zu können. „Ein Beispiel hierfür wäre die Verschiebung geplanter Eingriffe, aber an diesem Punkt sind wir zurzeit noch nicht angekommen. Die Versorgung unserer Patienten ist gewährleistet“, unterstreicht die Pressesprecherin.
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Dennoch seien die Mitarbeiter der Klinik weiterhin stark beansprucht. „Im Krankenhausbereich hatten und haben wir keine Pandemie-Pause. Wir spüren, wie alle anderen Kliniken in Deutschland, den Fachkräftemängel, der in den beiden vergangenen Jahren durch die Pandemie noch einmal stark zugenommen hat. Wir bemühen uns sehr, die Überstunden und die Mehrbelastung gering zu halten. Langfristige Entlastung kann es aber eigentlich nur durch mehr Personal geben, jedoch ist der Arbeitsmarkt im Gesundheitssektor seit Jahren angespannt und verschärft sich mit jeder Corona-Welle“, macht sie die aktuelle Situation deutlich.
Stabile Lage auf Intensivstationen
Zumindest von den Intensivstationen kann Anna Lumpp von einer „stabilen Lage“ berichten. Während hier bundesweit ein moderater Anstieg von Covid-19-Patienten festzustellen ist, verzeichnete das DIVI-Intensivregister am Donnerstag für den Kreis Bergstraße nur zwei Personen, die aufgrund einer Corona-Infektion intensivmedizinisch behandelt werden mussten, beide mussten nicht beatmet werden. „Patienten, bei denen eine Covid-19-Infektion nachgewiesen wird, werden auf der jeweiligen Station entsprechen isoliert. Trotzdem sind wir weit entfernt vom Normalbetrieb und beobachten die Entwicklung der Inzidenzen genau, um flexibel und schnell reagieren zu können“, beschreibt sie die momentane Lage.
Auch für die Heppenheimer Klinik kann Anna Lumpp bestätigen, dass viele Patienten nicht wegen einer Infektion stationär behandelt werden, sondern diese erst bei der Aufnahme festgestellt wird. „Es ist auffallend, dass die Anzahl der Patienten, die eine SARS-CcV-2 Infektion als Nebendiagnose haben, größer ist als die Zahl der Patienten mit der entsprechenden Infektion als Hauptdiagnose. Zudem sind nach wie vor vollständig geimpfte Personen grundsätzlich weniger von einer schweren Infektion und deren Folgen betroffen als ungeimpfte“, führt sie aus.
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