Bergstraße. 200 Geflüchtete muss die Stadt Bürstadt im neuen Jahr unterbringen. Nur wo? „Das stellt uns vor große Herausforderungen“, sagt Bürgermeisterin Bärbel Schader.
Weil es in Bürstadt schon die Gemeinschaftsunterkunft des Kreises in den Lächnern gibt, hat das Parlament entschieden, dass zuerst in den beiden Stadtteilen Geflüchtete unterkommen sollen. Im Juni hat das Parlament einstimmig beschlossen, drei Containeranlagen für jeweils 28 Personen anzumieten.
Bis Jahresende sind noch keine Container in Bürstadt angekommen
Dass die Menschen dezentral und nicht geballt an einer Stelle leben, war den Stadtverordneten wegen der Integration wichtig. Bis Jahresende sind aber noch keine Container angekommen, da die Plätze erst vorbereitet werden müssen.
Zunächst konnte die Stadt Menschen in eigenen sowie in privaten Wohnungen unterbringen. Das klappte auch deshalb, weil Flüchtlinge, die schon länger hier sind, aus den städtischen Gebäuden ausgezogen sind. Seit Mai hat die Stadt bislang 62 Personen unterbringen können, die ihr der Kreis per Direktzuweisung vermittelt hat.
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Im neuen Jahr soll nun zuerst die freie Fläche neben der Feuerwehr in Riedrode genutzt werden, um zwei Container für jeweils 14 Menschen aufzustellen. „Der Bauantrag dafür läuft derzeit“, sagt Schader auf Anfrage. Wann die Erlaubnis kommt, sei offen – „hoffentlich zeitnah, denn die Container sind bestellt“.
In Bobstadt sollte das frühere Hotel „Bergsträßer Hof“ gepachtet werden, um dort 40 Personen unterzubringen. Doch in der letzten Sitzung im Jahr 2023 hat die Stadtverordnetenversammlung diese Pläne wieder gestoppt. Offenbar gab es keine Einigung beim Pachtvertrag, deshalb kehrt die Stadt nun zur ursprünglichen Idee zurück, Container auf dem Platz neben dem Friedhof in Bobstadt zu installieren.
In Bürstadt ist zudem das freie Oli-Gelände vorgesehen. Weiterhin sucht die Stadtverwaltung Wohnungen von privaten Vermietern. „Wir sind absolut unter Zugzwang“, gesteht Schader. Denn pro Quartal muss Bürstadt rund 50 Geflüchtete aufnehmen. Die Container dürfen übrigens auch dort aufgestellt werden, wo es sonst laut Baurecht nicht erlaubt wäre. „Es handelt sich um eine temporäre Nutzung, und weil es zeitlich befristet ist, geht es sogar im Gewerbegebiet“, erklärt Ralf Gawlik vom Bauamt.
Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 240 Personen als Containerdorf
Erleichtert ist die Bürgermeisterin, dass „die Unterkunft in den Lächnern so ruhig läuft“. Neben dem Rewe hat der Kreis Bergstraße eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 240 Personen als Containerdorf errichtet.
Im September sind die ersten Bewohner eingezogen. „Einige haben schon eine Bleibeberechtigung. Diese vermitteln wir direkt in Sprachkurse des Lernmobils.“ Diese finden ab diesem Januar auf dem Campus statt.
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