Südhessen. Natürlich sollten Autofahrer möglichst nie zu schnell unterwegs sein. In dieser Woche ist es jedoch besonders ratsam, den Tacho im Blick zu behalten und den Fuß vom Gas zu nehmen. Die hessische Polizei führt im Rahmen einer europaweiten Aktionswoche unter dem Motto „Blitzermarathon“ landesweit Radarkontrollen durch.
Die Tempomessungen sind laut einer Pressemitteilung der Polizei Südhessen grundsätzlich zwar die gesamte Woche über geplant. Am kommenden Freitag, 19. April, bündeln aber die hessische Polizei und die teilnehmenden Städte und Gemeinden ihre Ressourcen zur Geschwindigkeitsüberwachung. Im Zeitraum von 6 bis 22 Uhr führen Polizei und Kommunen verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durch, um auf die Gefahren überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeiten hinzuweisen.
Europäisches Netzwerk
Die Aktionswoche „Roadpol Operation Speed“ wird veranstaltet von einem Netzwerk europäischer Verkehrspolizeibehörden, das die Zahl der Unfälle durch Geschwindigkeitsüberschreitungen reduzieren will. Das Netzwerk koordiniert zweimal jährlich eine Kontrollwoche. Polizeibehörden mehrerer Bundesländer nehmen in diesem Jahr an der Aktion teil.
„Roadpol“ steht für „European Roads Policing Network“. Hervorgegangen ist es aus einem Zusammenschluss von europäischen Verkehrspolizeien. Es handelt sich um eine Nicht-Regierungsorganisation mit Hauptsitz in Münster. Dieses Polizei-Netzwerk hat die Aufgabe, europaweite Aktionen zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu koordinieren. Hauptziel ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und Schwerverletzten. red/dpa
Erster Polizeihauptkommissar Stefan Holewa aus dem Polizeipräsidium Mittelhessen leitet die polizeilichen und kommunalen Geschwindigkeitsmessungen in Hessen. Er macht deutlich: „Der Europäische Speedmarathon ist eine bedeutende Maßnahme, die von verschiedenen europäischen Ländern gemeinsam durchgeführt wird, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und das Bewusstsein für die Gefahren zu schnellen Fahrens im Straßenverkehr zu schärfen.
Seit seiner Einführung hat sich der Speedmarathon zu einer jährlich wiederkehrenden Aktion entwickelt, die darauf abzielt, das Tempo auf den Straßen zu drosseln. Dadurch können einerseits die Anzahl der Verkehrsunfälle reduziert und andererseits die Folgen der Unfälle abgemildert werden.“
Bekanntgabe der Messstellen im Laufe dieser Woche
Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Gefahren von Geschwindigkeitsüberschreitungen zu lenken und die Botschaften des „Speedmarathon“ zu verbreiten, will die hessische Polizei im Laufe dieser Woche sämtliche für den 19. April geplanten hessischen Messstellen veröffentlichen. Ausdrücklich wird jedoch darauf hingewiesen, dass an diesem Tag, wie an jedem anderen auch, zusätzlich unangekündigte Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt werden.
Eine der zentralen Botschaften des „Blitzermarathons“ ist die Erkenntnis, dass überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit eine der Hauptursachen für tödliche Verkehrsunfälle ist, heißt es in der Pressemitteilung. Mit der Aktion ermutigen die hessische Polizei und die Kommunen alle Verkehrsteilnehmer dazu, Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen und die Geschwindigkeitsbegrenzungen stets einzuhalten sowie das Fahrverhalten den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen.
Stefan Holewa appelliert an die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer: „Setzen Sie ein starkes Zeichen für mehr Sicherheit auf den Straßen und erinnern Sie sich an die Verantwortung, die jeder einzelne von uns im Straßenverkehr hat, nämlich Unfälle zu verhindern und damit die Sicherheit im Straßenverkehr für alle zu erhöhen.“
Modernste Überwachungstechnik kommt zum Einsatz
Die Polizei Hessen setzt für die Geschwindigkeitsüberwachung nach eigenen Angaben auf modernste Verkehrsüberwachungstechnik. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Handlasermessgeräten, mobilen und stationären Geschwindigkeitsmessgeräten sowie zivilen Polizeifahrzeugen, die mit geeichter Messtechnik ausgerüstet sind und die Verstöße per Video beweissichernd aufnehmen.
Ebenso kommen Geschwindigkeitsmessanhänger zum Einsatz. Beim vergangenen „Blitzermarathon“ hatten die Polizeibeamten an knapp 200 Messstellen in Hessen rund 205 000 Fahrzeuge kontrolliert. Davon waren rund vier Prozent zu schnell gefahren.
Die hessischen Polizistinnen und Polizisten begleiten den „Speedmarathon 2024“ über ihre Social-Media-Kanäle und machen Verkehrsteilnehmer unter dem Hashtag „#Speedmarathon“ auf die häufigste Todesursache im Straßenverkehr aufmerksam. red/dpa
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