Coronavirus

Bergsträßer Landrat hätte sich Wiedereröffnung von Impfzentren gewünscht

Von 
Sina Roth
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Bergstraße. Nachdem Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier am Montag die neuen Corona-Regeln für Hessen bekanntgegeben hat, hat sich auch Landrat Christian Engelhardt auf Anfrage dieser Zeitung dazu geäußert.

„Die Lage in den Krankenhäusern ist angespannt und wird zunehmend angespannter. Auch bei uns“, betont er. Aus seiner Sicht sei es daher folgerichtig, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Pandemie einzudämmen.

Die Impfung auffrischen

„Wünschenswert wäre aus meiner Sicht, dass sich die Menschen, für die die Stiko dies vorsieht – also unter anderem Über-70-Jährige, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und Menschen, die mit dem Johnson&Johnson-Impfstoff geimpft wurden – eine Auffrischungsimpfung geben lassen.“ Darüber hinaus sollte jeder, dessen Impfschutz seit sechs Monaten besteht, die Möglichkeit der Booster-Impfung haben, betont Engelhardt. „Das darf aber nicht erst nach wochenlangem Warten der Fall sein. Es werden allerdings viele Signale an mich herangetragen, dass die Ärzte diese Impf-Aktionen nicht allein stemmen können. Daher hätte ich mir von der Landesregierung gewünscht, dass die Impfzentren – gerne auch kleiner – wieder geöffnet werden.“

Zudem erwartet Engelhardt von der Kassenärztlichen Vereinigung mit Nachdruck, dass sie sich an ihren eigenen Aussagen messen lässt und dafür sorgt, dass es keine nennenswerten Wartezeiten auf einen Impftermin beim Arzt gibt. „Wir als Kreis werden jedenfalls in Kürze wieder regionale Impfaktionen an verschiedenen Stellen in der Region anbieten.“

„Mir fehlt oft das Verständnis“

Zudem sei es wichtig, dass sich noch mehr Personen impfen lassen. „Auch wenn es jeder selbst entscheiden kann: Mir fehlt bei vielen Argumenten gegen eine Impfung das Verständnis. An die Corona-Impfung werden plötzlich von Seiten einer Impfskeptiker Maßstäbe angesetzt, die bisher bei anderen Impfungen oder Genussmitteln nicht galten.“

Kostenlose Tests und 3G-Regelung

Darüber spricht sich Engelhardt dafür aus, dass sich Geimpfte und Genesene kostenlos auf SARS-Cov-2 testen lassen können. „Den Vorstoß des neuen NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüste begrüße ich deshalb. Das verstärkte Testen ermöglicht einen viel besseren Einblick in das Infektionsgeschehen. Damit können meiner Meinung nach zahlreiche Infektionsketten gekappt werden.“ Dass 3G für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Kundenkontakt verbindlich wird, halte er für richtig.

Impftermine im Kreis Bergstraße

Wer sich im Kreis Bergstraße impfen lassen möchte, der kann das unter anderem an folgenden Terminen tun (jeweils von 11 bis 18 Uhr):

am heutigen Mittwoch (10.) im Stadthaus in Heppenheim;

am Donnerstag (11.) im Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim;

am Freitag (12.) in Lorsch beim DRK in der Dieterswiese 4;

am Montag (15.) in der Heidenberghalle in Gadernheim;

am Dienstag (16.) im Rewe-Center in Heppenheim;

am Mittwoch (17.) im Bürgerhaus in der Kreuzstraße 2 bis 4 in Viernheim;

am Donnerstag (18.) auf dem Marktplatz in Fürth;

am Montag, (29.) im Bürgerhaus in Mörlenbach.

Dort werden jeweils Erst-, Zweit- und Drittimpfungen durchgeführt. Eine Drittimpfung kann nur durchgeführt werden, wenn die vorangegangene Corona-Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt, wie die Pressestelle des Kreises Bergstraße betont.

Die Impfungen erfolgen jeweils mit dem Impfstoff der Firma BioNTech. Der Impfstoff von BioNTech ist zugelassen für Personen ab 12 Jahren. Minderjährige müssen im Rahmen der mobilen Impfung in Begleitung eines Erziehungsberechtigten sein.

Den Impfpass nicht vergessen

Wer zur Impfung kommt, der benötigt seinen Impfpass und die Gesundheitskarte. Wenn es sich bei der Impfung um eine Zweit- oder Drittimpfung handelt, benötigt man die Dokumentation der vorangegangenen Impfung, sofern diese nicht im Impfzentrum des Kreises Bergstraße stattgefunden hat.

Wer sich impfen lassen möchte, sollte allerdings genügend Zeit mitbringen: Je nach Nachfrage nach dem Impfangebot könne es an den jeweiligen Terminen auch zu längeren Wartezeiten kommen.

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