Soziales

Benefiz-Radsporttag in Bensheim bringt 13 000 Euro für einen guten Zweck

Bergstraße. Zu einem großartigen Erfolg wurde die Radsport-Benefizveranstaltung der SSG Bensheim am Wochenende. Rund 13 000 Euro kamen zusammen. Unter dem Motto „Cycling for charity"organisierte die Radsportabteilung des Vereins die Veranstaltung am Samstag. Die Schirmherrschaft bei der Aktion für den guten Zweck hatte Landrat Christian Engelhardt übernommen.

Von 
Christa Flasche
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In die Pedale traten die Teilnehmer an „Cycling for charity“ am Samstag in Bensheim. 13 000 Euro wurden für den guten Zweck gesammelt. © Thorsten Gutschalk

Bergstraße. Zu einem Erfolg wurde die Radsport-Benefizveranstaltung der SSG Bensheim am Wochenende. Rund 13 000 Euro kamen zusammen. Unter dem Motto „Cycling for charity“ organisierte die Radsportabteilung des Vereins die Veranstaltung am Samstag. Die Schirmherrschaft bei der Aktion für den guten Zweck hatte Landrat Christian Engelhardt übernommen.

Die heute 23-jährige Saskia Kaffenberger aus Würzberg überlebte im April 2017 nur knapp einen Verkehrsunfall. Sie verbrachte zweieinhalb Jahre mit schweren Hirnverletzungen in verschiedenen neurologischen Kliniken. Im Oktober 2019 durfte sie wieder zu ihren Eltern nach Hause. Seitdem wird sie in der ambulanten Rehaklinik „Neuroneum“ in Bad Homburg professionell therapiert. Es ist die einzige Anlaufstelle dieser Art für neurologische Rehabilitation für Kinder und Erwachsene im gesamten Rhein-Main-Gebiet.

Durch die ambulante Therapie profitiert Saskia von modernster Robotik. Sie lag längere Zeit im Wachkoma; heute kann sie mit einem robotergestützten Gerät wieder kurze Strecken laufen. Das ist ein enormer Fortschritt.

Saskia ist kein Einzelfall. Das Tragische bei allem ist, dass genau solche Menschen bei uns zusammen mit ihren Angehörigen, Freunden und anderen extrem dafür kämpfen müssen, dass sie zumindest ein Stück ihrer alten Lebensqualität zurückbekommen. Wenn es um die Akutversorgung geht, hat Deutschland viel zu bieten und die Nase weit vorne.

Doch was ist, wenn es bei den Unfallopfern nach der Klinik in die Reha und dann nach Hause geht? Ab dann wird es viel zu oft unbezahlbar für die Betroffenen und deren Familien. Alleine mit der stationären Akutbehandlung ist es auf dem Weg ins Leben aber nicht getan. Nach der Klinik den Kampf zurück ins Leben aufzunehmen, ist oft sehr kostenintensiv. Das können die wenigsten Familien aus eigener Kraft leisten.

Bei „Cycling for charity“ haben gut 220 Starter bei bestem Wetter dazu beigetragen, dass Menschen wie Saskia und ihre Familie nicht alleine gelassen werden.

Bei der Radsportabteilung der SSG Bensheim freute man sich sehr darüber, dass auch prominente Gesichter wie die Radprofis Jens Heppner und Udo Bölts die Veranstaltung unterstützt haben. Beide haben einen Teil der Touren an diesem Tag geführt. Zur Wahl standen vier Strecken über 45, 52, 64 und 67 Kilometer, die auch kombiniert werden konnten. Die Touren führten übers Ried in den Odenwald und kehrten immer wieder zum Ausgangspunkt nach Bensheim zurück.

Am Ende haben die Teilnehmer stolze 13 000 Euro erradelt – ohne die Spenden, die während der Veranstaltung noch getätigt wurden. Schirmherr Engelhardt, der selbst bei der Tour mitgefahren ist, „hatte einen tollen Vormittag“, wie er sagte. Er sei gerne wieder dabei, sollte es eine Folgeveranstaltung geben.

Neben Engelhardt waren ebenfalls Bürgermeisterin Christine Klein und ihr Kollege Christian Schönung aus Lorsch dabei, als die Spende überreicht wurde. Auch Klein betonte die große Bedeutung solcher Benefizveranstaltungen und dankte allen und besonders der SSG, die das Ereignis möglich gemacht haben.

Die Spendenübergabe begleitete zudem Dr. Claudia Müller-Eising aus der Geschäftsführung des „Neuroneums“. Sie gab zudem einen kurzen Einblick in die Möglichkeiten der Therapie – und im Blick auf die Kosten. Eine vierwöchige und tägliche Intensivbetreuung, wie sie Saskia bekommt, kostet zwischen 5000 und 7000 Euro. Das entspreche einem Drittel der stationären Kosten, erfuhren die Zuhörer. Doch die Kosten für Therapien, wie sie Saskia bekommt, werden von ihrer Krankenkasse nicht übernommen, obwohl die Fortschritte bei der jungen Frau deutlich erkennbar und die ambulante Therapie weit günstiger sind.

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