ÖPNV

Bei neun Grad im Regen stehen gelassen: Unmut über Schulbusse im Odenwald

Die erhoffte Besserung bezüglich des Schulbus-Chaos‘ wurde nicht in die Tat umgesetzt. Noch immer kommen die Schüler nicht zuverlässig zum Unterricht.

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Auch neun Monate nach dem Betreiberwechsel beim Linienbündel Odenwald Mitte gehen Beschwerden bei den Schulen ein. Unter anderem geht es um die Linie 681. © Fritz Kopetzky

Bergstraße/Odenwald. Eigentlich hätte mit dem Betreiberwechsel alles besser werden sollen im Weschnitztal und dem Überwald. Stattdessen herrscht im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bei den Schulbussen Chaos. Schulen werden von entsetzten Eltern kontaktiert, doch beide Parteien sind machtlos.

Mit der DB Regio Bus Mitte GmbH hat im Dezember 2024 ein neuer Auftragnehmer den ÖPNV im sogenannten Buslinienbündel Odenwald Mitte übernommen, zu dem auch das Weschnitztal und der Überwald gehören. Auftraggeber war der Kreis Bergstraße, der seine entsprechenden Pflichten als Träger des Personennahverkehrs an den Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN) delegiert hatte. Mit dem neuen Betreiber hatte es auch einen Fahrplanwechsel samt einiger Linienänderungen gegeben. Wir haben berichtet.

Nicht ohne Probleme

Die Praxis funktioniere aber nicht reibungslos, schildern das Überwald-Gymnasium (ÜWG) in Wald-Michelbach und die Heinrich-Böll-Gesamtschule in Fürth. Auch aus den Kreisen um die Schule am Katzenberg Mitlechtern/Erlenbach heißt es, dass bei Weitem nicht alles wie geplant abläuft.

Bezeichnend für das Versagen der Schulbus-Betreiber ist ein Vorfall, der Ende September das Überwald-Gymnasium erreichte: Schüler seien von der Linie 681 an der Ersatzhaltestelle in Unter-Abtsteinach morgens um 7.15 Uhr bei neun Grad und ohne Überdachung im Sprühregen stehen gelassen worden. Die Begründung lautete, dass der Bus überfüllt gewesen sei.

Dies sei kein Einzelfall. Wöchentlich gingen am Überwald-Gymnasium Beschwerden ein, dass Busse verfrüht abfuhren, Haltestellen übersehen wurden oder angeblich die Kapazitäten nicht ausreichten und Schüler nicht zusteigen konnten. Auch aus der Richtung Grasellenbach/Wahlen gab es Beschwerden, dass Busse auf dem Weg zum Schulzentrum an Haltestellen mit wartenden Schülern nicht anhalten würden.

Probleme sollen behoben werden

Das Landratsamt ist sich der Beschwerden bewusst. „Wenn es Probleme gibt, erfahren wir dies in der Regel sehr frühzeitig“, teilt es auf Anfrage mit. Besonders viele Klagen gebe es jedoch nicht. „Die offizielle Beschwerdelage im Bereich ÖPNV, insbesondere im Schülerverkehr im Weschnitztal und Überwald, ist sowohl beim Kreis selbst als auch bei unserem Auftragnehmer VRN derzeit überschaubar“, heißt es weiter.

Bezüglich der Kapazitätsprobleme in den morgendlichen Schulbussen aus Gorxheimertal zum Schulzentrum in Wald-Michelbach sei man bereits im Austausch mit dem VRN und dem zuständigen Verkehrsunternehmen, um „rasch Abhilfe zu schaffen“. So soll nach den Herbstferien ein reibungsloser Transport gewährleistet werden. In Bezug auf Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sei das Landratsamt darauf angewiesen, dass die Busunternehmen ihre Aufgaben bei der Personenbeförderung ordnungsgemäß umsetzen. Dies werde durch Qualitätssysteme regelmäßig überprüft.

Die aktuellen Fahrpläne für den Überwald und das Weschnitztal findet man unter www.vrn.de oder in der myVRN App. kli

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