Ludwigshafen/Lampertheim. Im zurückliegenden Sommer hatte der BASF-Standort in Lampertheim einen Teil der Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt. Diese Phase wurde Anfang des Jahres beendet, wie nun eine Sprecherin des Chemiekonzerns auf Anfrage mitgeteilt hat.
Aufgrund eines starken Nachfragerückgangs habe man zwar die Produktion im Laufe des dritten und vierten Quartals 2023 deutlich zurückfahren müssen. Durch die zeitweilige Kurzarbeit habe man jedoch die Arbeitsplätze erhalten können.
Der Standort in Lampertheim gehört als 100-prozentige Tochtergesellschaft zum BASF-Konzern. Von den etwa 500 Mitarbeitern waren demnach etwa 30 Frauen und Männer betroffen. „Die BASF Lampertheim GmbH und die Arbeitnehmervertretung haben hierfür die entsprechenden Betriebsvereinbarungen abgeschlossen. Aktuell befinden sich keine Mitarbeitenden in Kurzarbeit“, heißt es weiterhin.
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Gleichwohl bleibe das Marktumfeld am Standort Lampertheim wie auch im gesamten Konzern herausfordernd. So bleibe der gesamtwirtschaftliche Ausblick auch angesichts zunehmender geopolitischer Risiken außerordentlich unsicher. Insbesondere könnten steigende Rohstoffpreise die Nachfrage und die Margen belasten, hieß es bereits im Herbst. Daran habe sich nichts geändert.
Indes sei am Standort in Südhessen kein Abbau von Arbeitsplätzen geplant. Offen bleibt jedoch, wie stark Produkte vom Nachfragerückgang betroffen sind, die in Lampertheim hergestellt werden. „Zur Geschäftsentwicklung an einzelnen Standorten äußern wir uns nicht“, stellte die Sprecherin klar. Am Standort Lampertheim werden Produkte hergestellt und vertrieben, die zum Beispiel die Eigenschaften von Kunststoffen, Lacken oder auch Sonnenkosmetika verbessern sollen. Nach Angaben des Unternehmens nutzt der Standort ein effizientes System zum Wassermanagement. Dabei werde ein Großteil des verwendeten Wassers wieder aufbereitet, was wiederum eine signifikante Frischwassereinsparung ermögliche.
Langfristig arbeite der Standort zudem daran, weitgehend ohne das klimaschädliche Kohlendioxid zu produzieren. Umfassende Änderungen seien zurzeit nicht vorgesehen: „Am Standort Lampertheim bleibt die Produktpalette unverändert.“
Suche nach Fachkräften
Indes muss sich der Chemiekonzern auch mit der Suche nach Fachkräften auseinandersetzen. Gefragt seien auch in Lampertheim Spezialisten etwa aus dem Ingenieurwesen und dem Informationsmanagement sowie aus dem Bereich nichtakademischer Fachkräfte in Produktion und Technik. Dazu zählten etwa Chemikanten und Handwerker.
Am Standort arbeiten etwa 700 Menschen; davon sind etwa 500 Frauen und Männer bei der BASF Lampertheim GmbH fest angestellt. Aktuell gibt es dort mehr als 20 Auszubildende. Das Unternehmen übernimmt zudem regelmäßig die Patenschaft für den Regionalwettbewerb Jugend forscht Hessen Bergstraße.
Der Chemiekonzern hat wegen der schwachen Nachfrage weltweit seine Ziele für 2023 verfehlt. So lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern sowie Sondereinflüssen mit voraussichtlich 3,8 Milliarden Euro unter der prognostizierten Bandbreite von 4,0 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro. Das hatte der Konzern am vergangenen Freitag mitgeteilt.
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