Deutsche Bahn

Generalsanierung der Riedbahn rückt näher

In gut zwei Monaten starten auf 70 Kilometer Länge die umfangreichen Baumaßnahmen. Die Fahrpläne sind ab jetzt abrufbar.

Von 
Angela Schrödelsecker
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Bergstraße. Am Montag, den 15. Juli – genau ein Tag nach Ende der Fußball Europameisterschaft – startet die fünfmonatige Bauphase auf der Bahntrasse zwischen Frankfurt und Mannheim. Damit sollen, wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilt, alle geplanten Maßnahmen der kommenden Jahre auf einmal umgesetzt werden.

Wie es heißt, stehe man dafür bereits in den Startlöchern: „Dabei fließen insbesondere auch Erfahrungen aus der Generalprobe im Januar mit ein. So hat die DB für eine weitere Optimierung des Ersatzangebotes die Wünsche von Kunden, Gemeinden, Aufgabenträgern, Zweckverbänden, Ländern und Eisenbahnen berücksichtigt.“

Das heißt, die Fahrtzeiten der Ersatzbusse werden an manchen Stellen angepasst oder beschleunigt sowie Linien durch zusätzliche Haltepunkte ergänzt.

Busfahrer sollen ausreichend zur Verfügung stehen

Mit Start der Bauarbeiten steht den Fahrgästen eine Flotte aus 150 neuen barrierefreien Überland- und Gelenkbusse mit Autobahnzulassung zur Verfügung. Die purpurfarbenen Fahrzeuge verfügen über WLAN und USB-Ladebuchsen sowie Sicherheitsgurte. Die neue Busflotte wird am 29. Mai in Darmstadt vorgestellt. Zwischen Frankfurt Flughafen und Mannheim fährt der Fernverkehrs-Ersatzbus (IC-Bus). Für den Schienenersatzverkehr werden rund 400 Busfahrer benötigt.

1000 Busfahrten pro Tag sind geplant

Um den Reisenden einen engen Takt anzubieten, besteht das Ersatzangebot aus insgesamt 12 Buslinien und knüpft möglichst oft Verbindungen zum bestehenden Regional- und S-Bahn-Verkehr sowie zu städtischen Verkehrsangeboten. Die Busse fahren mindestens alle 5 bis 15 Minuten - das sind in Summe rund 1000 Busfahrten pro Tag. Trotzdem müsse, wie es heißt, für die Fahrt mit den Ersatzbussen je nach Tageszeit deutlich mehr Zeit als mit dem Zug eingeplant werden.

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Es werden Busse eingesetzt, die an allen üblichen Bahnhalten stoppen, und Express-Busse, die im Halbstundentakt zwischen Riedstadt-Goddelau und Frankfurt Hauptbahnhof unterwegs sind. Für Fahrgäste zwischen Riedstadt-Goddelau und Mannheim wird zudem eine Linie beschleunigt. In Mannheim enden die Busse in den Hauptverkehrszeiten an der Station Mannheim-Luzenberg. Von dort ist die Weiterfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie der Straßenbahn möglich. Nachts und an Sonntagen verkehren die Busse bis zum Mannheimer Hauptbahnhof.

Im Vergleich zur Generalprobe hat die Bahn den Plan an einzelnen Stellen angepasst. Der Bus Q1 wird zum Beispiel zwischen Riedstadt-Goddelau und Bürstadt um zehn Minuten schneller unterwegs sein, zwischen Darmstadt und Bensheim wird die Fahrtzeit um sieben Minuten reduziert.

Kein Fernverkehr in Bensheim und Weinheim

Die Generalsanierung der Riedbahn wirkt sich auch auf benachbarte Bahntrassen aus. Die Fernverkehrszüge werden zum Großteil über die parallel zur Riedbahn verlaufenden Strecken Main-Neckar-Bahn (Frankfurt - Darmstadt - Heidelberg) und die Ludwigsbahn (Mainz - Worms - Mannheim/Ludwigshafen) umgeleitet. Damit möglichst viele Züge mit gleicher Geschwindigkeit verkehren können, müssen die ICE/IC etwas langsamer fahren. Die Reisezeit verlängert sich so um etwa 30 Minuten. Im Fernverkehr kann die DB nach eigener Aussage noch rund zwei Drittel des Angebotes fahren. Die Bahnhöfe Bensheim und Weinheim sind während der Bauzeit nicht mehr an den Fernverkehr angebunden.

Regionalzüge müssen teilweise durch Busse ersetzt werden

Die Regionalzüge auf den Alternativ-Routen müssen zudem teilweise durch Busse ersetzt und Takte ausgedünnt werden. Zum Ausgleich kommen hier Regionalexpresszüge (RE) mit bis zu 800 Sitzplätzen je Zugfahrt zum Einsatz.

Auf der Main-Neckar-Bahn fahren diese RE im Halbstundentakt von/nach Frankfurt abwechselnd bis Mannheim bzw. Heidelberg. Hinzu kommt ein Bus-Pendelverkehr, der halbstündlich abwechselnd zwischen Darmstadt und Bensheim sowie zwischen Bensheim und Ladenburg fährt, damit auch die Zwischenhalte an der Bergstraße angefahren werden.

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Zusätzlich sind in der Hauptverkehrszeit Verstärkerzüge der Linie S6 zwischen Mannheim Hauptbahnhof und Bensheim unterwegs. Die Halte Weinheim-Lützelsachsen und Weinheim-Sulzbach fahren Busse an.

Güterverkehr wird großräumig umgeleitet

Auf der Strecke Mainz - Mannheim/Ludwigshafen fahren stündlich RE als „Stadtexpresszüge“ zwischen Frankfurt, Mainz und Mannheim. Als zweite stündliche Linie ist die S-Bahn zwischen Mannheim, Worms und Wiesbaden unterwegs. Sie stellt den Anschluss Richtung Hofheim-Bürstadt / Bensheim (RB 63) sicher und verbindet die Ersatzverkehre der Riedbahn zusätzlich mit Mannheim.

Der Güterverkehr wird während der Sperrungen in Absprache mit den Güterverkehrsunternehmen großräumig über verschiedene Strecken umgeleitet. Das kann zu mehr Lärmbelästigung an den Alternativrouten führen.

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