Bergstraße. Die Arbeiten an der Ortsumgehung von Mörlenbach treten in dieser Woche in eine neue Phase. Das betrifft die geplante Talbrücke Reisen, die zwischen dem Birkenauer Ortsteil und Mörlenbach entstehen wird. In den vergangenen Wochen wurden hier zwischen den schon weitgehend fertiggestellten Brückenpfeilern meterhohe Stahlkonstruktionen aufgebaut. Diese werden für die Fertigteile, auf denen die Brückentrasse verlaufen wird, benötigt. Die ersten Fertigteile werden in der Nacht von Dienstag, 7., auf Mittwoch, 8. Oktober, angeliefert und sollen in den darauffolgenden Tagen eingehoben werden, wie die Straßenbaubehörde Hessen Mobil auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt.
Die 400 Meter lange Talbrücke wird demnach als Stahlverbundbrücke hergestellt. Hier werden riesige Stahlhohlkörper als Teil des Brückenüberbaus installiert, auf denen dann die Fahrbahn betoniert wird. Aufgrund der Distanz zwischen den Pfeilern und Widerlagern von bis zu 70 Metern ist der Aufbau einer Unterkonstruktion erforderlich, mithilfe derer die 25 Meter langen Fertigteile der Stahlkonstruktion dann zusammengeschweißt werden können.
Hilfskonstruktionen aufgebaut
Für die Talbrücke wurden inzwischen das Widerlager und die ersten Pfeiler fertiggestellt. In den vergangenen Tagen liefen laut Hessen Mobil die Vorarbeiten für den Einhub der ersten Brückenfertigteile. „Dafür wurden bereits im Bereich der Einrichtungsflächen am Hundeplatz die ersten Hilfskonstruktionen aufgebaut, die die Fertigteile bis zur endgültigen Verschweißung der einzelnen Hohlkästen unterstützen. Das sind die rosafarbenen Gerüste, die man derzeit von der B 38 aus sieht“, teilt die Pressestelle der Straßenbaubehörde mit. Die Fertigteile werden in einem Stahlwerk in Thüringen hergestellt und dann per Schwertransport mit Großraumfahrzeugen nach Mörlenbach gebracht.
Tunnel Berkersklamm
Weiter voran geht es auch bei den beiden Tunneln. Am Tunnel Berkersklamm sind nach Angaben von Hessen Mobil Sprosse und Sohle (der untere Teil des Tunnels) zwischenzeitlich vollständig ausgebrochen und die Tunnelröhre wurde mittels der sogenannten Außenschale hergestellt und profiliert. „Derzeit finden Arbeiten zur Herstellung der Innenschale statt. Die Innenschale dient der dauerhaften Sicherung des Tunnels und wird auf Tunnelschalwagen betoniert. Sie besteht im Mittel aus rund 40 Zentimetern Beton und ist bewehrt“, führt die Pressestelle aus. Außerdem werden die Stützwände sowie deren Hinterfüllung am nördlichen und südlichen Voreinschnitt hergestellt, erläutert die Pressestelle.
Tunnel Kisselhöhe
Nachdem vor sechs Wochen der Tunnelanschlag für den zweiten Tunnel zwischen Mörlenbach und Zotzenbach im Rahmen eines Festakts durchgeführt wurde, laufen seitdem die Arbeit zum sogenannten bergmännischen Vortrieb. Nach Stand vom 2. Oktober wurden dieser laut Hessen Mobil bereits rund 45 Meter in den Berg hineingeschafft.
„Der Vortrieb erfolgt je nach vorliegendem Gestein mittels Bagger oder gezielten Sprengungen im Tunnel. Derzeit finden die Arbeiten noch mittels Baggervortrieb statt. Zudem werden am Voreinschnitt Nord die Böschungen mittels Vernagelung und Spritzbeton gesichert. Weiterhin wird Tunnelaushubmaterial aus dem Tunnel Kisselhöhe auf unseren Modellierungsflächen zwischengelagert“, berichtet die Straßenbaubehörde. Das bedeutet, dass die beiden riesigen Erdhügel vor Mörlenbach aus Richtung Zotzenbach kommend in den nächsten Wochen weiter anwachsen werden. jün
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