Biblis. Mehr als 50 Hühner sind beim landwirtschaftlichen Hof von Gunter und Karin Kreider im Bibliser Ortsteil Nordheim in der Nacht zu Montag von Unbekannten getötet worden. Das hat die Polizei am Dienstag mitgeteilt. Die Täter töteten die Tiere, indem sie ihnen die Köpfe abtrennten. Diese wurden am Tatort zurückgelassen. Die Tierkadaver nahmen die Eindringlinge mit. Den entstandenen Schaden schätzt die Polizei auf etwa 1000 Euro.
Das Kommissariat 42 der Polizei in Lampertheim hat die Ermittlungen aufgenommen und hofft auf sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen könnten. Die Polizei sucht nach Zeugen, die verdächtige Beobachtungen rund um den am Rheindamm gelegenen Hof gemacht haben. Sie werden gebeten, sich unter der Rufnummer 06206/94400 bei den Beamten zu melden.
55 Hühnerköpfe gefunden und Tiere auf der Flucht
„Am Montagmorgen um 6 Uhr haben wir gesehen, dass der Zaun um das Freigelände der Hühner auf dem Boden lag“, berichtet Karin Kreider im Gespräch mit dieser Redaktion. Da sei klar gewesen, dass etwas nicht stimmt. Die Tiere seien tagsüber auf der umzäunten Wiese. Der Zaun sei leicht in die Erde gesteckt und könne schnell entfernt werden. Und das soll er auch, denn die Legehühner dürfen mit ihrem Stall immer wieder auf neues Freigelände beim Hof umziehen. „Der Stall ist in Sichtweite des Wohngebäudes.“
Von dem, was sich in der Nacht zum Montag im Stall abgespielt hat, hätten sie aber trotz dieser Nähe nichts mitbekommen. Am Morgen verhieß dann der umgelegte Zaun nichts Gutes. Ein Blick in den Stall machte deutlich, was passiert war. „Wir haben 55 Hühnerköpfe eingesammelt.“ Einigen Tieren seien die Köpfe abgerissen und anderen abgeschlagen worden. „Es sind auch Hühner geflohen“, berichtet Kreider. Es fehlten einige Tiere, hat sie festgestellt. Ein Hahn sei in der Nähe auf einem Baum gesichtet worden. Aber der komme da nicht mehr so schnell runter. Die Tiere seien nach diesem Ereignis so verschreckt, dass sie sich nicht einfangen und auf ihr Freigelände oder in ihren Stall zurückbringen lassen. „Vielleicht findet der Hahn wieder selbst zurück“, hofft Kreider.
Müllsäcke und Klebeband hinterlassen
Im Bereich des Tatorts seien Müllsäcke und Klebeband gefunden worden. Diese Ausrüstung hätten die Täter vermutlich zum Abtransport der getöteten Tiere mitgebracht, berichtet Kreider weiter. Es trifft sie sehr, dass jemand in den Hühnerstall eingedrungen ist, ihre Tiere in Angst und Schrecken versetzt hat, um die Hühner dann auf diese brutale Weise zu töten. Die älteren Legehennen auf dem Hof würden zwar auch geschlachtet. Aber dabei seien Vorschriften wie die vorherige Betäubung einzuhalten.
Die Wattenheimer Landwirtin Dagmar Ochsenschläger, die ihren Hühnern ebenfalls viel Auslauf bietet und mobile Ställe im Einsatz hat, musste auch schon Verluste hinnehmen. „Es verschwinden immer mal wieder Tiere, das ist ärgerlich“, sagt sie auf Nachfrage. Aber die Tiere vor Ort grausam zu töten und dann die Kadaver mitzunehmen, das habe es bei ihren Hühnern nicht gegeben.
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