Bergstraße. Mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der Heppenheimer Pfarrkirche St. Peter hat die Notfallseelsorge im Kreis Bergstraße ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei wurden auch neu ausgebildete Ehrenamtliche für den Dienst beauftragt sowie langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geehrt.
Die Leiterin der Notfallseelsorge, Pfarrerin Karin Ritter sagte, sie sei immer wieder erfreut, wie engagiert und gewissenhaft dieses Ehrenamt ausübt, werde. Den zahlreich anwesenden Aktiven wie ehemaligen Notfallseelsorger/innen rief sie zu: „20 Jahre Ehrenamt - das ist euer Verdienst.“ Nach Angaben Ritters ist es eine Besonderheit der Bergsträßer Notfallseelsorge, dass sie von beiden Kirchen und allen Rettungsdiensten im Kreis gemeinsam getragen wird. Neben der katholischen und evangelischen Kirche sind es das Deutsche Rote Kreuz, das Technische Hilfswerk, die Malteser, die Freiwillige Feuerwehr, die DLRG, die Johanniter Unfallhilfe sowie die Notärzte im Kreis Bergstraße.
Die beiden Initiatoren der Notfallseelsorge, Pfarrerin Barbara Barlow und der langjährige Pfarrer von St. Peter, Hermann-Josef Herd, erinnerten daran, dass das Zugunglück von Eschede und ein Busunglück bei Lorsch die Initialzündung für die Gründung eines Kriseninterventionsteams gewesen sei, das Erste Hilfe für die Seele leisten könne. Der 1. Juni 2001 um 7 Uhr war der offizielle Start der Notfallseelsorge. Eine Stunde später, so erklärte Pfarrerin Tarnow, sei sie zum ersten Einsatz nach Bensheim gerufen worden. Die Notfallseelsorger sind allesamt ehrenamtlich tätig. Ausnahme mit einer halben hauptamtlichen Stelle ist die Leitung der Notfallseelsorge mit Sitz im Heppenheimer Haus der Kirche. Pfarrer Herd bezeichnete dies als „Geschenk der evangelischen Kirche“.
60 Frauen und Männer im Einsatz
Die Notfallseelsorge begann 2001 mit 39 Ehrenamtlichen, die für ihre Tätigkeit zuvor umfassend geschult wurden. Heute sind rund 60 Frauen und Männer aus den unterschiedlichen Bereichen und Berufen für die Einrichtung tätig. In seiner Predigt zog der katholische Dekan Thomas Meurer eine Parallele zur Geschichte vom barmherzigen Samariter. Wie dieser Mann, der einem unter die Räuber gefallenen Menschen geholfen hat, bestehe auch die Notfallseelsorge aus Frauen und Männern, die sich kümmern und Menschen im Unglück nicht allein lassen.
Der evangelische Dekan Arno Kreh gab den neuen Ehrenamtliche einen Vers aus dem 2. Timotheusbrief mit auf den Weg: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Besonnenheit, so Kreh, heiße auch in aufregenden, schwierigen Situationen, vor der sich die Notfallseelsorge immer wieder gestellt sehe, Ruhe und einen kühlen Kopf zu bewahren.
Gemeinsam mit seinem katholischen Amtskollegen beauftragte er diese sechs neuen Notfallseelsorger/innen: Ilona Brenner (Bürstadt), Martin Dommes (Bensheim), Daniel Fritz (Zotzenbach), Ursula Gräf (Bobstadt) und Kirstin Young (Einhausen). Jasmin Setny (Heppenheim), die ebenfalls neu in der Notfallseelsorge beginnen wird, konnte beim Gottesdienst nicht anwesend sein.
Ehrenamtliche der ersten Stunde
Diese Frauen und Männer der ersten Stunde wurden für ihre 20-jähriges Engagement in der Notfallseelsorge ausgezeichnet: Steffi Beckmann, Silke Bienhaus, Martin Fraune, Klaus-Willi Schmidt, Hubert Simonis, Susanne Mink und Barbara Tarnow. Die beiden Letzteren scheiden jetzt nach zwei Jahrzehnten aus.
Geehrt für zehn Jahre ehrenamtliches Engagement wurden Hermann Birschel, Olaf Heuschmann und Frank Sticksel; für fünf Jahre Mitarbeit in der Notfallseelsorge Claudia Baumann, André Dykier, Joachim Kowalke, Tina Menzel, Volker Reichelt, Anne Kathrin Lohr, Fabia Krenz.
Aus dem Leitungsteam der Notfallseelsorge wurde nach 20-jähriger Mitarbeit zudem Kreisbrandmeister Volker Steiger verabschiedet. Im Anschluss an den Festgottesdienst lud die Notfallseelsorge zu einem Sektempfang im Heppenheimer Haus der Kirche. red
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