Bildung

GEW rechnet mit großem Lehrermangel: Gewerkschaft fordert vom Land mehr Einsatz

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lsw
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Noch stehen die Stühle oben, nächste Woche sind die Ferien vorüber. © dpa

Stuttgart. Wenige Tage vor Beginn des neuen Schuljahres hat die Bildungsgewerkschaft GEW von der Landesregierung mehr Einsatz gegen den Lehrermangel gefordert. Die Zahl der Studienplätze fürs Lehramt müsse dringend deutlich erhöht werden, damit langfristig genügend Lehrkräfte zur Verfügung stünden, sagte GEW-Landeschefin Monika Stein am Dienstag in Stuttgart. „Das Land ruht sich noch auf der Erhöhung um 200 Studienplätze für Grundschullehramt aus, die es vor fünf Jahren gegeben hat.“ Ziel muss es aus Sicht der Gewerkschaft sein, auch über den absehbaren Bedarf hinaus Lehrkräfte auszubilden. Zudem müsse das Land kurzfristige Maßnahmen gegen den Mangel, wie etwa die Anwerbung von Seiten- und Quereinsteigern, mit mehr Geld unterfüttern.

„Es ist frustrierend“

Zum neuen Schuljahr rechnet die Gewerkschaft erneut mit einem großen Mangel an Lehrkräften, besonders prekär sei die Lage an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. Dort sei jede vierte Stelle nicht besetzt, sagte Stein. Aber auch anderswo sei der Mangel groß. „Es ist für die Lehrkräfte an den 4500 Schulen frustrierend, dass sie auch im nächsten Schuljahr jonglieren müssen, um den Pflichtunterricht einigermaßen sicherzustellen.“ Die Gewerkschaft habe dem Kultusministerium schon seit langem eine Liste mit Vorschlägen vorgelegt.

Sinnvoll wäre aus Sicht der GEW eine sogenannte Altersermäßigung für Lehrerinnen und Lehrer über 55 Jahren. Diese sollten zehn Stunden weniger unterrichten müssen. „Ziel ist es, die Zahl derjenigen, die bis zum Ruhestand durchhalten können, in die Höhe zu schrauben“, sagte Stein. 

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